Seit die reformierte Verordnung über European Long-Term Investment Funds (ELTIFs) in Kraft ist, erfreuen sich Fonds dieser Art bei Kapitalverwaltungsgesellschaften immer größerer Beliebtheit. Und die ELTIF-Anbieter rühren kräftig die Werbetrommel, um ihre Produkte auch Privatanlegern schmackhaft zu machen. Genau daran stören sich jedoch die Verbraucherschützer.

"Nach Auffassung der Verbraucherzentralen eignen sich ELTIFs vor allem für institutionelle und professionelle Anleger, nicht jedoch für unerfahrene Privatanleger", heißt es in einem Beitrag auf der Website "Verbraucherzentrale.de". Um sich an Unternehmen zu beteiligen, brauchten Investoren Fachwissen und sollten die Erfolgsaussichten realistisch einschätzen können. Besonders in frühen Phasen eines europäischen Langfristfonds seien diese aber schwer vorherzusagen.

Breite Streuung nicht gegeben
Zwar könnten Anleger mit ELTIFs in der Tat hohe Renditen erzielen. Die Verbraucherzentralen weisen aber darauf hin, dass sie damit auch ein hohes Risiko eingehen. Eine breite Streuung, wie sie ETFs bieten, ist bei ELTIFs nicht gegeben. "Dies aber ist besonders für unerfahrene Privatanleger wichtig, um Risiken gering zu halten", schreiben die Verbraucherschützer.

Die neue EU-Verordnung erleichtere Privatanlegern den Zugang zu ELTIFs, berge aber auch die Gefahr, dass diese in Produkte investieren, die nicht zu ihrem Risiko- und Wissensprofil passen. Daher sei gut zu überlegen, ob die Langfrist-Vehikel für die eigene Geldanlage wirklich infrage kommen. Wer in ELTIFs investieren möchte, sollte dafür nach Empfehlung der Verbraucherzentralen nur einen kleinen Teil eines breit gestreuten Portfolios aufwenden. Mehr als fünf Prozent des Gesamtvermögens sollte nicht in Fonds dieser Art fließen, so der Rat der Verbraucherschützer. (am)