Der Pimco GIS Income Fund, die globale Version von Daniel Ivascyns Pimco Income Fund, hat in diesem Jahr bis August Anlagegelder von 31,2 Milliarden US-Dollar netto angelockt, wie aus Schätzungen von Bloomberg hervorgeht. Der in Dublin domizilierte GIS-Income verdoppelte damit sein Volumen und rückte laut Daten von Morningstar zum größten Investmentfonds in Europa auf – per 31. Dezember lag er noch auf Platz 15.

Ivascyns Status als Bond-Star, den er sich mit einer starker Performance beim Flaggschiff-Fonds im letzten Jahrzehnt erworben hat, hilft Pimco wieder zurück in die Erfolgsspur, nachdem der Abgang von Mitgründer Bill Gross 2014 schmerzhafte Abflüsse auf Kundenseite auslöste. Nach Angaben der Muttergesellschaft Allianz verzeichnete Pimco im zweiten Quartal Zuflüsse von rekordverdächtigen 62 Milliarden Dollar netto. Der GIS Income, der in Europa, Asien, Lateinamerika und dem Nahen Osten vertrieben wird, gewann sowohl institutionelle als auch Privatkunden.

Europäische und asiatische Investoren wenden sich bevorzugt Anlagestrategien zu, die von dem Income-Fonds eingesetzt werden und auf einen absoluten Ertrag ausgerichtet und nicht an eine Benchmark gebunden sind, sagte Ivascyn in einem Interview mit Bloomberg. "Das kann zum Teil eine regionale Präferenz sein und im Zusammenhang mit dem sehr niedrigen Zinsertragsumfeld stehen", so der Group CIO, der den Fonds gemeinsam mit Alfred Murata managt.

Seltener Status
Egal ob in den USA oder bei globalen Fonds: Gutes Abschneiden erweist sich als Geldmagnet. Nur elf Anleihefonds verfügen über ein Anlagevolumen von mehr als 50 Milliarden US-Dollar – und die beiden Pimco-Fonds sammelten in den vergangenen acht Monaten zusammen mehr als das ein. Nach Bloomberg-Schätzungen gewann der US-Fonds 20,2 Milliarden Dollar hinzu.

"Der GIS Income hat sich zum meistverkauften Investmentfonds aller Zeiten gemausert", sagt Chris Chancellor, Partner beim Londoner Investmentfonds-Marktforschungsunternehmen MackayWilliams. "Die Marke Pimco ist bei Anleihen weiterhin sehr stark. Und zweifellos haben auch anständige Erträge geholfen."

Zuviel des Guten?
Dennoch bestehe die Gefahr, dass schnelles Wachstum zu viel des Guten für den Pimco GIS Income werden könnte, befürchtet Morningstar-Analystin Mara Dobrescu. "Wir behalten diese Zuflüsse genau im Auge. Im Laufe der Zeit, wenn der Fonds zu groß wird, könnte es schwieriger für sie werden, ihren Erfolg zu wiederholen", so Dobrescu. Ivascyn bleibt jedoch gelassen: "Wenn wir jemals wegen der Größe des Fonds besorgt wären, würden wir den Fonds schließen, aber davon sind wir weit, weit entfernt."

Der GIS-Income Fund mit einem Anlagevolumen von 54,5 Milliarden Dollar hat in etwa die gleiche Performance vorzuweisen wie der 95,9 Milliarden Dollar schwere Pimco Income Fund, der branchenweit größte aktiv verwaltete Anleihefonds. In den drei Jahren bis zum 7. September kam der Pimco Income auf einen Ertrag von 5,8 Prozent jährlich, womit er besser als 98 Prozent der vergleichbaren Fonds abschnitt. Der GIS Income erzielte einen durchschnittlichen Ertrag von 5,6 Prozent. (mb/Bloomberg)