Die Gesellschaft LORIAC Low Risk Asset Control hat für ihren vermögensverwaltenden Dachfonds Mehrwertphasen Balance eine zusätzliche, ausschüttende Anteilsklasse aufgelegt. Damit reagiert die Gesellschaft auf die Investmentsteuerreform. Bei der neuen Tranche sind die Ausschüttungen auf 70 Prozent des Basiszinses der Bundesbank begrenzt. Durch diesen Kunstgriff wird dem Anleger die Liquidität zur Verfügung gestellt, die er benötigt, um die neue Vorabpauschale abzuführen. Andererseits erhält er keine Ausschüttungen, die über die benötigte Liquidität hinausgehen – und wiederum versteuert werden müssten.

Mit der zu Jahresbeginn in Kraft getretenen Steuerreform fällt bei thesaurierenden Fonds eine Vorabpauschale in Höhe von 70 Prozent des Bundesbank-Basiszinses an. Bei ausschüttenden Fonds erfolgt die pauschale Besteuerung der Auszahlung, solange diese mindestens 70 Prozent des Bundesbank-Basiszinses beträgt. Daher habe es nahe gelegen, die Ausschüttung auf 70 Prozent dieses Basiszinses zu begrenzen. "Es war nicht einfach, diese an sich unproblematische Regelung bei der Finanzaufsicht Bafin durchzusetzen", berichtet Jürgen Dumschat, Leiter des Portfoliomanagement bei LORIAC. Das Portfolio ist bei der Service-KVG Universal Investment aufgelegt. 

Mindestaktienquote senkt Steuerlast
Zugleich legte die Gesellschaft für den Mehrwertphasen Balance eine Mindestaktienquote von 25 Prozent fest. Dadurch werde sichergestellt, dass Anleger in den Genuss der sogenannten Teilfreistellung in Höhe von 15 Prozent der Erträge sowie des künftigen Veräußerungsgewinns gelangen. Diesen Schritt hatten zuvor auch andere Gesellschaften vollzogen. Mit der Teilfreistellung will der Gesetzgeber einen Ausgleich dafür schaffen, dass nunmehr auf in Deutschland erzielte Dividenden, Mieteinkünfte und Gewinne aus dem Verkauf von Immobilien auf Fondsebene Steuern anfallen. Mit dieser Regel wurden deutsche den ausländischen Fonds gleichgestellt.

Die Einführung der Mindestaktienquote hat Dumschat zufolge keine Auswirkungen auf die Anlagestrategie. Die physische Aktienquote sei auch in der jüngsten Korrektur ohnehin niemals unter 30 Prozent gesunken. "Das tatsächliche Aktienexposure ist hingegen deutlich niedriger", erläutert der Fondsberater. So würden beispielsweise einige der Zielfonds Absicherungen über Derivate oder Optionen einziehen. Dumschat ist zugleich Geschäftsführer der Aecon Fondsmarketing und veranstaltet die "Hidden Champions Tour", bei der noch wenig bekannte, vermögensverwaltende Fonds vorgestellt werden. (ert)