Die niederländische Bank ABN Amro bietet über ihre Online-Marke Moneyou seit diesem Monat auch Investmentfonds an. Sparer können auf dem Portal zwischen drei ABN-Fonds mit unterschiedlichem Risikoprofil wählen, teilte das Institut am Donnerstag mit.

Damit reagiert die Plattform, die bislang für ihre Tages- und Festgeldkonten bekannt war, auf das hartnäckige Niedrigzinsniveau. Moneyou gehört seit Jahren zu den führenden Tagesgeld-Anbietern, musste wegen der stetig sinkenden Leitzinsen zuletzt jedoch mehrfach die Konditionen anpassen. Derzeit zahlt die Bank in Deutschland noch 0,85 Prozent für Tagesgeld, was im Branchenvergleich zwar attraktiv ist, absolut gesehen aber kaum zu Neuanlagen verlockt.

"Das neue Angebot steht unter dem Motto 'Fonds leicht gemacht'", sagt Liesbeth Rigter, Geschäftsleiterin des Instituts in Frankfurt. "Nach unserer Überzeugung sollte es Anlegern viel einfacher gemacht werden, die Renditechancen des Kapitalmarktes zu nutzen – ohne Mühen und ohne Fachchinesisch."

"Gebühren gering halten"
Zur Wahl stehen drei Fonds für sicherheits-, wachstums- und chancenorientierte Anleger, deren Anlagestrategie sich in den Niederlanden bereits bewährt habe, so das Institut. In Deutschland werden die Fonds unter dem Namen ABN Amro Profilfonds A, B und C vermarktet. "Wir haben darauf geachtet, die Gebühren im Vergleich zu anderen Anbietern gering zu halten", so Gabriele Helfenstein, als Verkaufsleiterin verantwortlich für die Länder Deutschland, Österreich und Belgien.

Beim Erwerb fällt ein einmaliger Ausgabeaufschlag von 1,25 Prozent an, die laufende Verwaltung kostet je nach Fonds zwischen 0,58 und 0,90 Prozent jährlich. Die Depotführung ist kostenlos. Sparpläne sind ab monatlich 50 Euro möglich.

ING-Diba steigert Depotvolumen um 17 Prozent
Auch Marktführer ING-Diba baut das Wertpapiergeschäft in Deutschland aus. Die Summe der Spargelder bei dem Institut legten im vergangenen Jahr nur noch um fünf Prozent auf knapp 116 Milliarden Euro zu. Doch das Volumen der Wertpapierdepots stieg dagegen um satte 17 Prozent auf 27,1 Milliarden Euro an. 9,1 Milliarden Euro davon liegen in Fonds, sagte ein Sprecher der Bank gegenüber FONDS professionell ONLINE.

Die ING-Diba hat in Deutschland rund acht Millionen Kunden. Die Zahl der Depots ist im vergangenen Jahr auf mehr als eine Million gestiegen. Um auch Kunden mit wenig Wertpapiererfahrung behutsam an die Fondsanlage heranzuführen, hat die Bank im vergangenen Oktober eine Kooperation mit dem Fintech Easyfolio gestartet, das drei ETF-Dachfonds mit unterschiedlich hoher Aktienquote anbietet. Der "Wertpapier-Wegweiser" zeigt ING-Diba-Sparern leichtverständlich auf, wie sie in die Fonds investieren können.

Künftig sind auch eigene Robo-Berater-Lösungen denkbar. Seit Jahresbeginn entwickelt ein Team namens "Global Retail Investment Product Solutions" unter der Leitung des ehemaligen ING-Diba-Vorstands Martin Krebs in Frankfurt neue digitale Investmentlösungen für die gesamte ING-Gruppe. (bm)