Nach KanAm hat jetzt auch die SEB erneut die Reißleine gezogen, und die Rücknahme von Anteilsscheinen für den ImmoInvest-Fonds vorübergehend "zum Schutz der Anleger" ausgesetzt, wie es heißt.

 

Zur Begründung heißt es, dass der am Montag vom Bundesministerium der Finanzen (BMF) vorgelegte Diskussionsentwurf zum geplanten Gesetz zur Stärkung des Anlegerschutzes und Verbesserung der Funktionsfähigkeit des Kapitalmarkts insbesondere zur Neuregelung Offener Immobilienfonds zu einer massiven Verunsicherung von Anlegern geführt hat.   In der unmittelbaren Konsequenz sei es über alle Kundensegmente hinweg zu deutlich gestiegenen Anteilrückgaben bei SEB ImmoInvest gekommen.

 

Das Verlaufsbild der Rücknahmeverlangen zeige, dass über den Diskussionsentwurf informierte Großanleger erneut schneller reagieren als andere. Deshalb hat die SEB Investment GmbH zum Schutz der großen Mehrheit von sicherheitsorientierten privaten Anlegern und zur Sicherstellung der ordnungsgemäßen Bewirtschaftung des Fonds unter nun veränderten Rahmenbedingungen beschlossen, die Rücknahme von Anteilen des Fonds SEB ImmoInvest vorübergehend mit Wirkung zum 5. Mai 2010 um 13.00 Uhr auszusetzen. Danach eingegangene Rücknahmeverlangen werden nicht mehr ausgeführt. Der tägliche Erwerb von Anteilen am SEB ImmoInvest ist weiter uneingeschränkt möglich.

 

Das Fondsmanagement sah sich verpflichtet, die Phase starker Verunsicherung im Sinne der   Kunden mit einem vorübergehenden Rückgabestopp zu überbrücken und geht davon aus, dass alle Beteiligten im Gesetzgebungsverfahren ein großes Interesse daran haben, dass sich die Situation rasch wieder normalisieren und das Gesetz produktgerechte Regelungen enthalten wird, wie es in eigener Sache heißt. Auf die Werthaltigkeit des Fondsvermögens und die nachhaltige Ertragskraft des Immobilienvermögens habe diese Maßnahme keine Auswirkungen. (ir)