34d: So viele Vermittler scheitern an der Sachkundeprüfung
Die Nachwuchsgewinnung ist für die Finanzbranche schwierig, nicht zuletzt wegen ihres schlechten Images. In den vergangenen Jahren ist es aber gelungen, die Zahl der Vertriebler zu erhöhen – trotz einer gestiegenen Durchfallquote bei den 34d-Sachkundeprüfungen.
Die Vermittlerbranche hat bekanntlich ein Nachwuchsproblem: Vielen Beratern im Alter von 50 Jahren und mehr stehen nur wenige "Twens" gegenüber. Allerdings hat die Branche in den vergangenen fünf Jahren zumindest wieder etwas Vertriebskapazitäten aufbauen können, obwohl viele an der Hürde der 34d-Sachkundeprüfung zur Erlangung des "Fachmanns/-frau für Versicherungsvermittlung IHK" scheiterten. Das zeigen die Statistiken des Berufsbildungswerks der Deutschen Versicherungswirtschaft (BWV) zu dieser klassischen Vertriebs-Grundqualifikation.
Seit 2018 geht die Zahl derjenigen nach oben, die an der Prüfung teilnehmen – hauptsächlich Jüngere, aber auch ältere Quereinsteiger. Einen sehr steilen Anstieg gab es 2021, was der Corona-Pandemie geschuldet war, in deren Folge sich viele Arbeitnehmer neu orientierten und sich einige offenbar für eine Vermittlerkarriere interessierten (siehe Grafik). Allerdings kletterte auch die Quote der nicht bestandenen Prüfungen: In den Jahren 2015 bis 2017 fielen rund 28 Prozent der Prüfungsteilnehmer durch. 2018 waren es 33 Prozent, 2019 und 2020 dann 37 und 36 Prozent, 2021 waren es 35 Prozent. Im Jahr 2022 rasselten sogar 39 Prozent durch den Test.
Quelle: BWV; Stand: 27.7.2023
Wer schickte die Prüfungsteilnehmer?
Leider schlüsselt die Statistik nicht auf, wie viele Teilnehmer an den 34d-Prüfungen von Maklern, Finanzvertrieben oder Ausschließlichkeitsorganisationen der Versicherer geschickt wurden. Das ergaben Anfragen von FONDS professionell bei Industrie- und Handelskammern (IHKen). Branchenkenner gehen aber davon aus, dass der Großteil nach bestandener Prüfung vor allem bei den Ausschließlichkeitsorganisationen und Vertrieben startete. Übrigens: Zahlen zur Sachkundeprüfung für die 34f-Erlaubnis zur Finanzanlagenvermittlung geben die meisten IHKen nicht preis. Eine Anfrage der Redaktion förderte aber immerhin zutage, dass es auch hier eine Steigerung gab. (jb)
Interessierte Leser finden in der Ausgabe 3/2023 von FONDS professionell, die Ende September erhältlich sein wird, einen ausführlichen Bericht zur Nachwuchsgewinnung in der Finanz- und Vermittlerbranche.
