Als "überkomplex" bezeichnet der Bundesverband Finanzdienstleistung AfW die regulatorischen Vorgaben für die seit 2. August 2022 verpflichtende Abfrage der Nachhaltigkeitspräferenzen. Da die Vorschriften derartig kompliziert seien, gebe es weder in der Breite der Vermittlerschaft noch bei den Kunden eine Bereitschaft dazu, sich dem Abfrageprozess auszusetzen. Diese Kernaussage trifft der Verband in seiner Stellungnahme zur ESG-Präferenzabfrage, die er am Freitag (15.9.) bei der Europäischen Markt- und Wertpapieraufsicht (ESMA) eingereicht hat.

Die ESMA hatte in einem "Call for Evidence" die Unternehmen und Verbände der Finanzbranche gebeten, bis zu diesem Termin ihre Einschätzung zur praktischen Anwendung und Umsetzung der Nachhaltigkeitspräferenzabfrage mitzuteilen. Ziel der Aufsicht ist es, ein Branchenfeedback zu sammeln, um die Entwicklung des Marktes besser zu verstehen und Antworten darauf zu erhalten, wie die Regelungen angewandt werden.

Bessere Lösungen finden
Die Position des AfW ist klar. "Man sollte sich in Brüssel ehrlich machen", sagt Norman Wirth, geschäftsführender Vorstand des Vermittlerverbands. "Wir erleben hier leider klar ein Scheitern der regulatorischen Intention. Das sollte sich eingestanden werden und dann zu einem neuen Denken und besseren Lösungen, vielleicht hin zu einem Ampelsystem oder Ähnlichem, führen", erklärt er. (am)