Fasst die Finanzaufsicht Bafin Fintechs nur mit Samthandschuhen an? Diesen Vorwurf von einigen etablierten, "klassischen" Finanzdienstleistern wischt Jens Spahn, Staatssekretär im Bundesfinanzministerium und "Fintech-Beauftragter" der Bundesregierung zur Seite. Die Bafin reguliere die jungen Unternehmen genauso wie andere Finanzdienstleister auch. In seiner Neujahrsrede hatte zuvor bereits Bafin-Präsident Felix Hufeld klargestellt, dass es nicht "Zweck von Regulierung und Aufsicht ist, bestehende Arten unter Naturschutz zu stellen" (FONDS professionell ONLINE berichtete).

Um die Kooperation mit den oftmals kleinen Startups zu verbessern, baut die Behörde nun sogar eine Fintech-Einheit auf, verriet CDU-Politiker Spahn in einem Interview mit der Zeitung "Die Welt": "Die Bafin befindet sich unter dem neuen Präsidenten Felix Hufeld im Wandel. Dazu gehört auch der Aufbau einer Fintech-Einheit. Die muss nicht riesig sein, eine Truppe mit zehn bis 20 Mitarbeitern sollte reichen", zitiert "Die Welt" Spahn.

Bürokratie versus Unternehmertum
Hintergrund dieser Bemühung und die Aufgabe der neuen Einheit sei, dass die Start-ups langwierige Genehmigungsprozesse bei der Bafin und fehlende Ansprechpartner beklagen. Daher, so muss man die Aussagen letztlich verstehen, werden gute Geschäftsideen blockiert, die auch die gesamte Branche nach vorne bringen könnten. Spahn schlug in diesem Zusammenhang auch vor, dass die Fintech-Branche eine Beratungsgesellschaft gründet, die in enger Absprache mit der Aufsicht agieren könnte, so die Zeitung. (jb)