Bafin beißt sich am Thema Versicherungsprovisionen fest
Die für Versicherungen gezahlten Entgelte sind der Finanzaufsicht schon länger ein Dorn im Auge. Nun haben die Mitarbeiter der Bafin offenbar einen Weg gefunden, hier etwas zu ändern: Die EU-Versicherungsvertriebsrichtlinie IDD.
Die Finanzaufsicht Bafin ist dem Vernehmen nach mit den aktuellen Provisionsregeln bei Versicherungspolicen nicht glücklich. Sie wünscht sich dort Änderungen, wie das Branchenportal "Versicherungswirtschaft heute" (VWH) im Zusammenhang mit der Jahrespressekonferenz der Bafin am 9. Mai berichtet. Dies hätten Mitarbeiter der Behörde in informellen Gesprächen durchblicken lassen.
Im offiziellen Teil der Pressekonferenz habe Frank Grund, Chef der Versicherungsaufsicht der Behörde, erklärt, dass die Finanzaufseher durch die EU-Versicherungsvertriebsrichtlinie IDD grundsätzlich die Handhabe hätten, Provisionszahlungen der Assekuranz "neu bewerten" zu können. Ziel sei laut VWH, "neue Regularien zu nutzen, um mehr Transparenz und Klarheit zu erarbeiten.” Seine Behörde werde sich zu gegebener Zeit zu dem Thema äußern. Grund stellte der Meldung zufolge auch klar, dass mögliche Maßnahmen seitens der Regierung nicht ohne Absprache mit der Bafin erfolgen würden.
Eiopa: Abschlussprovisionen haben "nachteiligen Effekt"
Die Äußerungen Grunds zu Eingriffsrechten der Bafin beziehen sich vermutlich auf die von der EU-Versicherungsaufsicht Eiopa vorgelegen sogenannten "Delegierten Rechtsakte". Diese haben unmittelbaren Vorschriftscharakter, müssen also nicht erst von einem nationalen Parlament beschlossen werden.
In ihren Vorschlägen hatte die Eiopa unter anderem Abschlussprovisionen zu den Arten von Courtagen gezählt, die "einen nachteiligen Effekt" auf die Beratung zu Policen haben. Zwar seien sie nicht grundsätzlich verboten, vielmehr solle die Liste als Leitlinie für die Branche dienen, mit deren Hilfe man Nachteile für Kunden vermeiden könnte. (jb)
Kommentare
Provisionen bei Versicherungen
AntwortenIch sehe bei Beobachtung der Vertriebsvorgänge im Versicherungssektor alleine die Tatsache, daß viel zu viel, viel zu leicht dicke Provisionen an viel zu sehr unausgebildete Menschen, dem Vertrieb, gezahlt wurden. Das verleitete, weit ab von der Notwendigkeit und der Gewissenhaftigkeit Verträge zu vermitteln, um selber den Gewinn zu ziehen. Alleine die schlimmste Tatsache, daß bestehende Verträge gekündigt wurden, um neue abzuschließen, war doch von den Gesellschaften beobachtet, aber nichts dagegen getan worden. Das sind in meinen Augen Verbrecher! Dazu kamen die Versprechungen auf zu erwartende Gewinne, die um bis zu 30% unterschritten wurden. Gewissenlosigkeit spricht aus der dickfälligen Verteidigung dieser Vorgänge, der guten Vorstandsgehälter und Tantiemen, wenn gleichzeitig in den Rechtsabteilungen verheerende Vorgänge produziert werden und wurden. Ich erlebte das bei der R+V Leben, wie bei der Karlsruher Leben! War das Dummheit, Frechheit, Gleichgültigkeit unter der Sonne wunderbarer persönlicher Einkommen? Ich hoffe, daß mit den neuen Regeln mehr für die armen Versicherten übrig bleibt und die Verkaufstechniken in Beratertätigkeiten umgewandelt werden. Das ist zu erzwingen!
Emil424 am 10.05.17 um 18:58