Die Finanzaufsicht Bafin hat angeordnet, dass die Deutsche Wertpapierservice Bank (DWP Bank) "das Risikomanagement ihrer Geschäftsorganisation ordnungsgemäß" sicherstellt.  Einer Mitteilung der Behörde zufolge muss die Bank, die die Wertpapierabwicklung vieler öffentlich-rechtlicher und genossenschaftlicher Institute übernimmt, vor allem Mängel bei ihren "internen Kontrollsystemen, der internen Revision und der Identifizierung von operationellen Risiken beseitigen". Zudem habe das Institut zur Reduzierung von Risiken zusätzliche Eigenmittel vorzuhalten, bis es die organisatorischen Mängel beseitigt hat. Der entsprechende Bescheid vom September sei bestandskräftig. 

Grund für die Maßnahme sei ein Verstoß gegen die Anforderungen an eine "ordnungsgemäße Geschäftsorganisation" im Sinne des Paragrafen 25a Absatz 1 Kreditwesengesetz. Demnach sei ein wesentlicher Teil der ordnungsgemäßen Geschäftsorganisation ein angemessenes und wirksames Risikomanagement. Dies umfasse auch eine angemessene personelle und technisch-organisatorische Ausstattung. Offenbar gab es in dieser Hinsicht Defizite bei dem Wertpapierdienstleister.

Datenpanne bei Zertifikate-Order
Welche Mängel genau gemeint sind, geht aus der Bafin-Mitteilung selbst nicht hervor. Dem "Handelsblatt" zufolge reagierte die Aufsicht damit aber auf eine Datenpanne im Zusammenhang mit einer Zertifikate-Order Ende vergangenen Jahres, durch die die DWP Bank 61 Millionen Euro verlor. Die Behörde startete nach der Buchungspanne eine Sonderprüfung und stellte dabei gewichtige Mängel fest. Das ist der Zeitung zufolge die zweitschlechteste Beurteilung, die die Finanzaufsicht bei der Überprüfung von Banken abgeben kann,

Das Institut erklärte gegenüber der Zeitung, dass es unmittelbar nach dem Schadenfall Ende 2022 Gegenmaßnahmen ergriffen und diese vor dem Hintergrund der Bafin-Prüfergebnisse weiter ausgearbeitet habe. "Die Maßnahmen werden dazu führen, die DWP Bank noch sicherer zu machen und Risiken selbst bei seltenen und untypischen Konstellationen, wie wir sie im Dezember 2022 erleben mussten, im Tagesgeschäft bestmöglich auszuschließen", lässt sich die Bank zitieren. Ferner erfülle man bereits die Anforderungen an den erhöhten Kapitalzuschlag, der 0,2 Prozentpunkte betrage. (jb)