Die deutsche Finanzaufsicht hat ein Moratorium über die Silicon Valley Bank Germany Branch angeordnet. Aufgrund der "bestehenden Gefahr für die Erfüllung der Verpflichtungen gegenüber Gläubigern" habe man ein "Veräußerungs- und Zahlungsverbot" erlassen, teilt die Bundesanstalt mit. Die Bank ist zumindest vorübergehend für den Kundenverkehr geschlossen.

Das Institut ist eine Zweigstelle der kalifornischen Silicon Valley Bank (SVB), die vergangene Woche in Schieflage geraten ist und durch die US-Einlagensicherung FDIC aufgefangen werden musste. "Das Moratorium gegenüber der Silicon Valley Bank Germany Branch musste angeordnet werden, um die Vermögenswerte in einem geordneten Verfahren zu sichern", erläutert die Bafin. "Die Maßnahmen gelten solange, bis die weitere Entwicklung für die auf die FDIC übertragenen Geschäfte der Silicon Valley Bank in Santa Clara geklärt ist."

Kein Fall für die deutsche Einlagensicherung
Die deutsche SVB-Zweigstelle habe "keine systemische Relevanz", betont die Aufsichtsbehörde. Ihre Notlage stelle daher keine Bedrohung für die Finanzstabilität dar. Die Bilanzsumme des deutschen Instituts belief sich zum Jahresende 2022 auf knapp 790 Millionen Euro – das entspricht der Größenordnung einer mittelgroßen Genossenschaftsbank.

Die SVB betreibt seit 2018 von Frankfurt aus das Kreditgeschäft in Deutschland. Weil sie keine Einlagen entgegennahm, ergäben sich aus dem Moratorium keine Konsequenzen für die Einlagensicherung in Deutschland, so die Bafin. (bm)