Ein 54-jähriger ehemaliger Vermögensberater, der mehr als 900.000 Euro von den Konten älterer Kunden veruntreut hatte, muss nach einem Urteil des Amtsgerichts Mönchengladbach für drei Jahre und vier Monate ins Gefängnis, berichtet die Nachrichtenagentur "dpa". Zudem wurde angeordnet, den Tat-Ertrag einzuziehen.

"Schamlos ausgenutzt"
Laut dem Richter sei die Strafe "noch milde" und der Angeklagte im Hinblick auf den hohen angerichteten Schaden "noch gut weggekommen". Ausschlaggebend dafür sei vor allem sein früh abgelegtes Geständnis, so der Richter. Zum früheren Aufgabenbereich des Angeklagten zählten unter anderem Umbuchungen und Stornierungen. Nach eigener Aussage hatte er in 44 Fällen die dazu nötige zweite Unterschrift gefälscht und so die scheinbar autorisierten Umbuchungen eingereicht, heißt es in dem "dpa"-Bericht. Er habe so das blinde Vertrauen seiner Kunden "schamlos ausgenutzt", erklärte der Richter.

Der gelernte Bankkaufmann, der bis zu seiner Entlassung 33 Jahre für das Kreditinstitut tätig war, bat das Gericht vor der Urteilsverkündung um Milde. Er sei wirtschaftlich ruiniert und habe nie wieder die Chance, ein Vermögen anzuhäufen. Doch auch mit seiner Frage "Wem nützt es, wenn ich ins Gefängnis gehe?" blitzte der Angeklagte letztlich beim Richter ab. (mb)