Die EU-Kommission plant, die Kapitalanforderungen für große Auslandsbanken, die in der Europäischen Union (EU) tätig sind, zu verschärfen. Wie mehrere Nachrichtenagenturen übereinstimmend berichten, hat die Brüsseler Behörde am Mittwoch einen entsprechenden Entwurf vorgelegt.

Nach den aktuellen Plänen sollen ausländische Geldhäuser, die in der Europäischen Union mehr als 30 Milliarden Euro verwalten, ihre Ableger mit mehr Eigenkapital ausstatten und unabhängiger machen. Vorgesehen ist offenbar, dass die Banken eine Ebene zwischen dem Mutterkonzern und der Tochter in der EU aufbauen müssen. Diese Einheit soll mit ausreichend Kapital ausgestattet werden, sodass sie nicht von wirtschaftlichen Situation der Mutter abhängt.

Reaktion auf schärfere US-Vorschriften für Auslandsbanken
Die EU-Kommission reagiert mit ihren Plänen auf die verschärften Regeln für Auslandsbanken,  die die USA am 1. Juli dieses Jahres eingeführt haben. Sollte der Entwurf in seiner aktuellen Form umgesetzt werden, würde er auch für britische Großbanken Hürden schaffen. Sobald Großbritannien die EU verlassen hat, müssten die Geldhäuser für ihre EU-Ableger teures Kapital bereitstellen.

Die Vorschläge der Kommission müssen vom EU-Parlament und den EU-Mitgliedsländern noch genehmigt werden. Im Europäischen Rat ist dafür eine qualifizierte Mehrheit nötig. (am)