Mit dem EU-Green-Bond-Standard macht die EU erstmals verbindliche Vorgaben für Anleihen, die unter der Bezeichnung EU-Green-Bond begeben werden. Nach Meinung von Bantleon-Portfoliomanager Marcio da Costa ergänzt das Rahmenwerk bestehende Standards sinnvoll und dürfte sich international durchsetzen. 

Wichtig: Der Standard betrifft nur neue Anleihen, die unter dem EU-Green-Bond-Label begeben werden und nicht ausstehende Green Bonds: "Anleihen am Sekundärmarkt werden ihren Status als Green Bonds keineswegs verlieren", so Bantleon-Experte da Costa. Die Kriterien des EU-Green-Bond-Standards ähneln nach seiner Einschätzung sehr stark denen bestehender Standards. Emittenten, die EU-Green-Bonds emittieren, dürften sich zudem neben dem EU-Green-Bond-Standard weiterhin an den bestehenden Normen orientieren, um konform zu bleiben und eine möglichst breite Investorengruppe zu erreichen.

Hohe Nachfrage erwartet
Für die ersten EU-Green-Bonds rechnet der Portfoliomanager mit einer überdurchschnittlich hohen Nachfrage. Zum einen seien Neuemissionen unter einer neuen Legislatur meist attraktiv gepreist, um den Erfolg der Platzierung zu gewährleisten. Zudem hält der Bantleon-Experte eine große Nachfrage nachhaltig orientierter Investoren für wahrscheinlich. 

"Gerade in der Anfangsphase, in der das Angebot an EU-Green-Bonds am Markt gering ist, dürfte die Nachfrage das Angebot übertreffen", erwartet da Costa. Kurzfristig könnten sich die EU-Green-Bonds besser als vergleichbare Green Bonds und konventionelle Anleihen entwickeln. (jh)