Derzeit versuchen viele Betrüger mittels obskurer Angebote für Kryptowährungen oder Kapitalerhöhungen auf Basis dieser Krypto-Währungen – sogenannte Initial Coin Offerings (ICOs) – Geld von Anlegern "einzusammeln" (FONDS professionell ONLINE berichtet regelmäßig). Gleichzeitig gibt es viele Positivbeispiele für die legale und skandalfreie Nutzung der neuen Währungen und der zugrundeliegenden Blockchain-Technologie. Die Aufgabe einer Finanzaufsicht wie der deutschen Bafin ist zu entscheiden, welchen Anbietern sie grünes Licht gibt und welche sie verbietet oder zumindest Interessenten davor warnt. 

Eine kleine Anfrage des FDP-Bundestagsabgeordneten Frank Schäffler ergab jetzt, dass sich bei der Bafin gerade mal eine einzige Person mit dem Thema Blockchain befasst – von 2.577 Mitarbeitern, wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) unter Berufung auf den Text der Anfrage schreibt. Fünf weitere Angestellte seien zumindest teilweise involviert, wenn ihre Hauptarbeitsgebiete Berührungspunkte mit dem Thema Blockchain haben. Auch im Bundesministerium der Finanzen seien verschiedene Mitarbeiter mit Blockchain-Themen beschäftigt.

Schäffler sieht die Antworten jedenfalls sehr kritisch: "Kein Wunder, dass die Bundesregierung so lange mit ihrer Blockchain-Strategie braucht, wenn sich keiner mit dem Thema beschäftigt", zitiert ihn die Zeitung. Der FPD-Mann fordert jedenfalls einen festen regulatorischen Rahmen, in dem sich junge Fintechs bewegen könnten – auch beim Thema Blockchain.  Anzumerken ist: Schäffler selbst war lange Zeit Verwaltungsrat für die Bitcoin Group SE, welche den deutschen Digitalwährungs-Handelsplatz bitcoin.de betreibt und hält selbst geringe Anteile. (jb)