Der Unternehmer Carsten Maschmeyer hat nach eigener Darstellung wissentlich nie Geld in umstrittene Cum-Ex-Geschäfte gesteckt. Dies teilt die Pressestelle des Deutschen Bundestages mit. Wie Maschmeyer am Donnerstag im vierten Untersuchungsausschuss des Bundestages sagte, habe er mehrfach in von der Schweizer Bank Safra Sarasin vermittelte Dividenden-Fonds investiert. Über die Konstruktionen und Funktionsweise dieser Portfolios sei er jedoch nicht vollständig aufgeklärt worden. Insgesamt hätten er, seine Familie und ein Freund 55 Millionen Euro eingezahlt.

Die Aussage Maschmeyers war mit großer Spannung erwartet worden. Der Ausschuss erhoffte sich davon Einblicke in die Abläufe der dubiosen Deals, derentwegen dem Fiskus übr Steuerrückerstattungen Milliardeneinnahmen entgangen sein sollen. Wie Maschmeyer erläuterte, bekam er von der Schweizer Bank Safra Sarasin 2010 ein Angebot, in Aktiendividendenfonds zu investieren. Dieses sei ihm nicht nur mit einer hohen Rendite schmackhaft gemacht worden, sondern auch mit der Angabe, die eingezahlte Summe sei durch eine Versicherung garantiert. Außerdem sollte der Fonds bald geschlossen werden. Er habe das Angebot angenommen, weil der er Bank seit vielen Jahren vertraut habe.

Strafanzeige gegen Sarasin gestellt
Als er das Geld 2012 zurückhaben wollte, sei die Hälfte nicht mehr da gewesen. Die Bank habe Maschmeyer seine Verluste erstattet. Er habe den Verdacht gehegt, so der Unternehmer, dass das Geld in dubiosen Steuerkonstruktionen der Bank versteckt worden sei und deshalb daraufhin eine Strafanzeige wegen Betruges gegen Sarasin gestellt. Von den Cum-Ex-Geschäften will er erstmals gehört haben, als in der Presse im Herbst 2010 über einen ähnlich gelagerten Fall berichtet wurdei. Ihm sei aber schriftlich zugesichert worden, dass die Fonds, in die er investiert habe, nichts mit Cum-Ex-Deals zu tun gehabt hätten. Es habe keine Absprachen und keine Leerverkäufe gegeben.

Die steuerliche Seite habe ihn nicht interessiert, er habe auch keine Unterlagen erhalten und keinen Prospekt gesehen, sagte der AWD-Gründer. Anderslautende Aussagen, er habe genauestens Bescheid gewusst, träfen nicht zu. Ein Berater von Sarasin, der dies verbreite, sei ein überführter Lügner. Hätte er die Hintergründe gekannt, hätte er niemals in solche Fonds investiert, sagte Maschmeyer. "Hier sind wir betrogen worden", erklärte  er. (am)