Der US-Nahrungsmittelkonzern Kraft Heinz zahlt im Rahmen eines Vergleichs 450 Millionen Dollar an seine Aktionäre. In der vorausgegangenen Sammelklage wegen irreführender Kapitalmarktinformationen trat die Fondsgesellschaft Union Investment als einer der Leitkläger auf. Das berichtet unter anderem das "Handelsblatt". 

Ausgangspunkt des Rechtsstreits war der Zusammenschluss von Kraft und Heinz im Frühjahr 2015. Dieser wurde von dem brasilianischen Finanzinvestor 3G und Warren Buffetts Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway forciert, denen der Ketchup-Hersteller Heinz gehörte. Der Zusammenschluss sollte Synergien schaffen und die Marktposition des Konzerns verbessern. Nach Bekanntwerden des möglichen Deals schoss der Aktienkurs von Kraft in die Höhe. 

Sammelklage unter Federführung der deutschen Fondsgesellschaft
Am 21. Februar 2019 verkündete der Konzern massive Verluste von 10,3 Milliarden Dollar. Zudem untersuchte die US-Börsenaufsicht SEC die Bilanzierungspraxis und Kontrollen des Unternehmens. Kraft Heinz kündigte an, die Dividende um mehr als ein Drittel zu kürzen. In der Folge brach der Kurs um mehr als ein Viertel auf bis zu 35 US-Dollar ein. 

Der folgenden Sammelklage gegen Kraft Heinz schloss sich Union Investment an und trat dann auch als einer der Leitkläger auf. Aufgrund von Dokumenten ließ sich nachweisen, dass die Versprechungen anlässlich der Fusion von vornherein unhaltbar waren. Der US-Konzern einigte sich bereits am 12. September 2023 mit den Aktionären.

Union Investment hat nach eigenen Angaben schon diverse US-Konzerne wegen falscher Kapitalmarktinformationen verklagt, darunter ist auch eine Sammelklage gegen die US-Bank Wells Fargo, bei der Aktionäre in einem 2018 geschlossenen Vergleich sogar die Summe von 480 Millionen Dollar erhielten. (jh)