Die Finanzaufsicht Bafin ist den deutschen Lebensversicherern in einer Diskussion mit der EU-Versicherungsaufsicht Eiopa helfend zur Seite gesprungen. Diese möchte den Zinssatz senken, mit dem die Versicherer ihre Rückstellungen für langfristige Zinsgarantien berechnen. Künftig soll die sogenannte Ultimate Forward Rate (UFR) nicht mehr mit 4,2, sondern mit 3,7 Prozent angesetzt werden. "Wir sehen keine Veranlassung, den Wert zu senken", zitiert die "Süddeutsche Zeitung" Bafin-Versicherungsaufsichtschef Frank Grund.

Die Absenkung hätte weitreichende Auswirkungen für die deutschen Gesellschaften. Von diesem Zinssatz leitet sich die Höhe der Rückstellungen ab, die sie für langfristige Zusagen an ihre Kunden bilden müssen. Je niedriger die UFR, desto mehr Geld müssen die Unternehmen beiseitelegen. Das engt wiederum ihren Spielraum für die Erwirtschaftung von Überschüssen ein. Die eigenen Gewinne schrumpfen auch. Daher hatte sich vor rund zehn Tagen schon die Bundesregierung für eine konstante UFR ausgesprochen. (jb)