Die Leibniz-Gemeinschaft fördert ab Januar 2024 fünf Jahre lang eine Forschungsgruppe zum Thema "Nachhaltiges Finanzrecht in Europa". Leiten wird die Gruppe Nikolai Badenhoop, Rechtswissenschaftler und Postdoktorand am Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE in Frankfurt.

"Das Förderprojekt zielt darauf, als nachhaltig beworbene Finanzprodukte zu untersuchen und sich dabei auf vier stark voneinander abhängige Analyseebenen zu konzentrieren: Regulierung, Vertragspraxis, Streitbeilegung und Regulierungswettbewerb", teilt das Institut mit.

Halten ESG-Produkte ihre Nachhaltigkeitsversprechen ein?
Das Recht nachhaltiger Finanzen sei ein neuer Bereich der juristischen Forschung, erläutert Badenhoop. Es regele die Verbindung zwischen Finanzmärkten und ökologischen, sozialen und Governance-Zielen. Das Team um den SAFE-Juristen möchte unter anderem einen Gesetzeskommentar zu den Kernrechtsakten des EU-Nachhaltigkeitsfinanzrechts verfassen: Offenlegungsverordnung, Taxonomie-Verordnung, Klima-Benchmark-Verordnung und Verordnung über europäische grüne Anleihen. "Zudem werden wir empirisch ESG-Anleihen und -Fonds analysieren und untersuchen, inwieweit sie ihre Nachhaltigkeitsversprechen einhalten und wie Greenwashing oder Socialwashing verhindert werden können", erklärt Badenhoop. (bm)