Die US-Börsenaufsicht SEC weitet ihre Untersuchungen bei sogenannten "Greenwashing"-Fällen aus. Zwei Fonds von Goldman Sachs stehen im Fokus der Behörde, wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf amerikanische Medien berichtet. Bei einem der Portfolios handele es sich um den rund 17,8 Millionen Dollar schweren Aktienfonds "Blue Chip Fonds", den Goldman im Juni 2020 in "US Equity ESG Fonds" umgetauft hatte. Weder Goldman Sachs noch die SEC hätten Anfragen zu dem Fall beantwortet, schreibt die Zeitung.

Ob Goldman Sachs eine Strafe erhalten wird, sei derzeit noch unklar, heißt es in dem Artikel weiter. Den Berichten zufolge soll die Branche der Asset Manager vielmehr durch die Veröffentlichung von Ermittlungen aufgeschreckt werden, damit diese von sich aus ihre Investmentangebote nicht nachhaltiger aussehen lassen, als sie es streng genommen sind. Dafür hatte die SEC schon 2021 eine Taskforce eingerichtet. Die Versuchung ist groß: Immer mehr Anleger wünschen Produkte, die ökologische, soziale und ethische Standards (englisch: ESG) berücksichtigen. In den vergangenen drei Jahren hat sich das Vermögen in ESG-Fonds laut dem Analysehaus Morningstar weltweit auf 2,8 Billionen US-Dollar (2,7 Bio. Euro) verdreifacht.

DWS unter Verdacht auf "Greenwashing"
Ein wichtiger Fall in diesem Zusammenhang seien die Ermittlungen gegen die DWS wegen des "Greenwashing"-Verdachts, bei denen sowohl die SEC als auch die deutsche Wertpapieraufsicht Bafin und das US-Justizministerium eingeschaltet sind. Zuvor hatte die ehemalige DWS-Nachhaltigkeitschefin Desiree Fixler nach ihrer Entlassung ihrem früheren Arbeitgeber vorgeworfen, dass dieser bei Angaben über seine nachhaltigen Investments systematisch übertreibe. Die DWS weist die Vorwürfe zurück. Anfang Juni haben aber deutsche Staatsanwälte die Konzernzentralen der DWS und der Deutschen Bank durchsucht, unter anderem wegen des Verdachts auf "Greenwashing". Daraufhin trat Asoka Wöhrmann als DWS-Chef zurück. (jb)