Die Smartphone-Bank Revolut ist Opfer einer Cyberattacke geworden. Ein unbefugter Dritter hat für einen kurzen Zeitraum Zugang zu den Daten einiger Kunden erhalten. Das berichtet "Spiegel Online" unter Berufung auf eine Mitteilung der britischen Bank an die Aufsichtsbehörden in Litauen, deren Lizenz es für die Bankgeschäfte in Deutschland und anderen europäischen Ländern nutzt, sowie einen Bericht des Branchenportals "Techcrunch". 

In der Mitteilung von Revolut an die litauischen Behörden gibt das Unternehmen an, dass 50.150 Personen von der Sicherheitsverletzung betroffen gewesen seien. Revolut habe den Zugriff am späten Abend des 11. September entdeckt und sei in der Lage gewesen, den Angriff bis zum nächsten Morgen zu isolieren, so der "Spiegel" weiter. Was das Ziel des Angriffs war, ist der Meldung zufolge bisher unklar. Von einer Erpressung mit Ransomware sei aber keine Rede gewesen. In einer Nachricht an betroffene Kunden teilte die Bank dem Bericht zufolge mit, dass "keine Kartendaten, PINs oder Passwörter abgegriffen wurden". In der Behördenmitteilung heißt es jedoch, die Hacker hätten wahrscheinlich teilweise auf Kartenzahlungsdaten sowie auf Namen, Adressen, E-Mail-Adressen und Telefonnummern der Kunden zugegriffen.

Wachsendes Problem für die Finanzbranche
Cyberangriffe werden zu einem immer größeren Problem für die Finanzbranche. Mehr als neun von zehn Finanzdienstleistern wurden im vergangenen Jahr Opfer von Cyberangriffen. 87 Prozent verzeichneten bis zu 50 Attacken, vier Prozent sogar noch mehr. Das zeigt eine Untersuchung der Organisation Yeswehack, die dafür IT-Experten der Finanzbranche aus Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt hat. Bekannt wurden in Deutschland der Angriff auf den Robo Scalable, die Haftpflichtkasse Darmstadt oder die vereitelte Attacke auf die Baloise Versicherung. Zudem wurden auch die Industrie- und Handelskammern Opfer von Internetkriminellen. (jb)