Diese Woche könnte für den möglichen Start von börsengehandelten Fonds, die direkt in Bitcoins investieren (Bitcoin-ETFs), entscheidend werden. Mehrere wichtige Fristen laufen ab. Bis Mittwoch, 10. Januar, hat die US-Börsenaufsicht SEC Zeit, Anträge von Börsen und Fondsgesellschaften auf Zulassung eines Bitcoin-ETFs zu bearbeiten. Kenner der Krypto-Szene spekulieren, dass die SEC an diesem Datum eine ganze Reihe Entscheidungen zu den Anträgen auf einmal verkünden könnte. Dann könnte der Handel mit den neuen Produkten bereits am nächsten Geschäftstag starten. Ein SEC-Sprecher lehnte eine Stellungnahme dazu gegenüber "Bloomberg" ab.

Zum besseren Verständnis: Mehrere Firmen wie Blackrock, Fidelity, Bitwise, Van Eck, Invesco, Valkyrie und Wisdom Tree hatten im vergangenen Jahr bei der SEC Anträge für entsprechende Produkte gestellt. ETFs auf Bitcoin-Futures sind in den USA schon seit 2021 zugelassen, bei direkten Krypto-Assets im ETF-Mantel zierte sich die SEC bislang. Allerdings hatte die Behörde im vergangenen August einen Rechtsstreit gegen Grayscale Investments verloren: Der Krypto-Vermögensverwalter wollte seinen Bitcoin Trust in einen ETF umwandeln. Das lehnte die SEC mit Verweis auf den Anlegerschutz ab. Ende August hob ein US-Bundesberufungsgericht diese Ablehnung aber auf. Seitdem warten die Anbieter auf eine Entscheidung.

Zwei Bedingungen
Zwei technische Voraussetzungen müssen erfüllt sein, bevor ein ETF, der auf Bitcoin basiert, gehandelt werden kann. Erstens muss die SEC die sogenannten 19b-4-Anträge der Börsenplätze absegnen, die die ETFs notieren würden. Zweitens muss die Aufsichtsbehörde entsprechende S-1-Formulare genehmigen – die Registrierungsanträge der potenziellen Emittenten, zu denen auch Blackrock und Fidelity zählen.

Befürworter des größten Krypto-Assets meinen, dass Bitcoin-ETFs einen Wendepunkt für digitale Vermögenswerte darstellen würden. Es geht um Milliarden von Dollar an möglichen Zuflüssen, sowohl von Kleinanlegern als auch von institutionellen Investoren. "Der Markt unterschätzt immer noch die potenziellen Auswirkungen einer Bitcoin-ETF-Zulassung", sagte Michael Anderson, Mitbegründer der Krypto-Venture-Firma Framework Ventures. (Bloomberg/jb)