Laut örtlichen Medienberichten ist Ronaldinho nicht vor dem brasilianischen Kongress erschienen, wo er im Zusammenhang mit einem vermeintlichen Schneeballsystem aussagen sollte, das angeblich mit einer seiner Firmen in Verbindung steht, schreibt das Fachportal "Cointelegraph".

Der ehemalige Star von Paris Saint-Germain, dem FC Barcelona und dem AC Mailand hat am 24. August bereits zum zweiten Mal eine Vorladung zu einer Kongressanhörung ignoriert. Als Begründung führte er ungünstige Wetterbedingungen an. Laut dem Kongressabgeordneten Aureo Ribeiro wird Ronaldinho am 31. August erneut Gelegenheit haben, seine Aussage zu machen. Sollte er auch dieses Mal nicht erscheinen, behalten sich die Strafverfolgungsbehörden vor, den zweifachen Weltfußballer gewaltsam vor den Ausschuss zu bringen.

Gemäß brasilianischem Recht sind Zeugen, die vorgeladen werden, verpflichtet zu erscheinen. Wer dieser Pflicht nicht nachkommt, kann mit Geldstrafen belegt werden und von der Polizei gezwungen werden, vor dem Kongress auszusagen.

61-Millionen-Dollar-Klage
Die Untersuchungen drehen sich um Ronaldinhos Firma namens "18kRonaldinho". Dem Unternehmen wird vorgeworfen, Kunden tägliche Renditen von über zwei Prozent durch Investitionen in Kryptowährungen versprochen zu haben. Aufgrund der Nichterfüllung dieser Gewinnversprechen wurde eine Klage in Höhe von über 61 Millionen US-Dollar gegen das Unternehmen eingereicht. Dieser Rechtsstreit bildet einen Teil einer umfassenderen Untersuchung von Krypto-Betrügereien im Land.

Ronaldinhos Anwaltsteam argumentiert, er sei lediglich ein "Botschafter" des Unternehmens und somit selbst ein potenzielles Opfer dieses vermeintlichen Betrugs. Sein Bild und sein Name seien widerrechtlich verwendet worden, um mögliche Kunden zu täuschen, ohne die entsprechende Genehmigung einzuholen. Ebenfalls zu Ronaldinhos kryptowährungsbezogenen Aktivitäten gehört eine NFT-Kollektion, die in Zusammenarbeit mit dem NFT-Studio "Influxo" im Jahr 2021 auf den Markt gebracht wurde.

2020 wurden Ronaldinho und sein Bruder Roberto de Assis in Paraguay verhaftet, weil sie mit gefälschten Pässen ins Land eingereist waren. Beide verbrachten daraufhin mehr als 170 Tage in Haft. Auch Assis steht im Zuge der Krypto-Ermittlungen im Fokus der Untersuchungen. (mb)