Ein Londoner Gericht hat gleich drei ehemalige Händler der britischen Großbank Barclays der Manipulation des Referenzzinssatzes Libor schuldig gesprochen. Das Trio habe in betrügerischer Absicht an dem Zinssatz herumgeschraubt, geht aus dem Urteil hervor. Das Strafmaß will der Southwark Crown Court am Donnerstag verkünden.

Der Libor wird als Grundlage für die Berechnung des Kreditzinses herangezogen; weltweit hängen von ihm Finanztransaktionen im Volumen von 450 Billionen Dollar (ca. 404 Billionen Euro) ab. 2012 wurden weitreichende Manipulationen, in die neben Barclays auch die Deutsche Bank und andere Großbanken verwickelt waren, bekannt. Barclays war damals zu einer Rekordstrafe verdonnert worden und Vorstandschef Bob Diamond musste seinen Hut nehmen.

Die Händler – Jonathan Mathew (35), Alex Pabon (38) und Jay Merchant (45) – bestritten, mit Absicht gehandelt zu haben. Ihre Vorgesetzten hätten sämtliche Absprachen genehmigt, erklärten sie vor Gericht – vergebens! Ein weiterer Banker, der für die Meldungen des Libor verantwortlich war, bekannte sich selbst als schuldig. Bei zwei weiteren Angeklagten waren sich die Geschworenen nicht einig. (dw)