Die Auseinandersetzung zwischen Carsten Maschmeyer und der Sarasin Bank geht in eine nächste Runde. Der AWD-Gründer soll jetzt von der Schweizer Privatbank 27 Millionen Euro zurückfordern, die aus Verlusten aus sogenannten „Cum-Ex-Deals“ resultierten. Dies berichtet das Wirtschaftsmagazin Bilanz in einer Vorabmeldung.

Der Streit zwischen den beiden Parteien ist nicht neu. Erste Medienberichte datieren vom März dieses Jahres (FONDS professionell ONLINE berichtete). Im Kern des Rechtstreites, in den neben Maschmeyer auch dessen Lebensgefährtin, die Schauspielern Veronica Ferres und andere Prominente involviert sind, dreht es sich um von diesen erworbene Fondsanteile, die umstrittenen Dividenden-Stripping-Geschäften tätigten. Deren Ziel war es – vereinfacht ausgedrückt – beim Handel von Aktien mit (Cum) und ohne (Ex) Dividendenanspruch nicht oder nur einmal gezahlte Kapitalertragssteuern später vom Fiskus erstattet zu bekommen.

Weil das zuständige Bundeszentralamt für Steuern diese Erstattungen wegen Zweifel an der Legalität aber schon länger nicht vornimmt, haben die prominenten Fondsinvestoren viel Geld verloren, obwohl ihnen nach eigenen Angaben erklärt worden sei, dass der Fonds seriös investiere. Maschmeyer bestreitet daher, die Fondskonstruktion gekannt zu haben. Diese Details seien ihm vorenthalten worden.

Staatsanwaltsachaft ermittelt gegen Ex-Sarasin-Mitarbeiter
Auf der Liste der Geschädigten soll laut Bilanz auch der Drogeriunternehmer Erwin Müller stehen, der 50 Millionen Euro Entschädigung verlangt. Hier ermittelt die Züricher Staatsanwaltschaft laut eines Berichtes des Handelsblatts wegen Bruch des Bankgeheimnisses gegen einen ehemaligen Mitarbeiter der Sarasin Bank, weil die Müller vorliegenden Informationen auf internen Bankunterlagen beruhten. (jb)