Die Bafin hat Verbraucher im Jahr 2022 über insgesamt 325 Fälle von unerlaubten Geschäften im Finanzbereich informiert. Dies berichtet die "Börsen-Zeitung". Im Vergleich zum Vorjahr, als die Finanzaufsicht 253 Fälle dieser Art öffentlich machte, ist das eine Zunahme von 28 Prozent. Auch 2021 war die Zahl der Zeitung zufolge bereits gestiegen und hatte fast doppelt so hoch gelegen wie in den zwölf Monaten zuvor. 

Zu den unerlaubten Geschäften gehören etwa Angebote von Unternehmen, die keine Erlaubnis nach dem Kreditwesengesetz (KWG) oder nach dem Wertpapierinstitutsgesetz (WpIG) zum Betreiben von Bankgeschäften sowie zum Erbringen von Finanz- oder Wertpapierdienstleistungen haben. Erst kürzlich warnte die Bafin zum Beispiel vor dem Betreiber der Website "sparkassa.org"

Typische Fälle
Typische unerlaubte Geschäfte seien auch Offerten, bei denen deutschen Anlegern der Erwerb von angeblichen Aktien nahegebracht wird, schreibt die "Börsen-Zeitung". Zudem habe die Bafin die Öffentlichkeit 2022 über die Aufnahme bankaufsichtlicher Ermittlungen gegen Betreiber einer Handelsplattform informiert, die Anleger mit einem gefälschten Schreiben der Behörde täuschen wollten. 

Auch Fälle von Identitätsmissbrauch stelle die Finanzaufsicht in jüngster Zeit immer häufiger fest, so die Zeitung. Ende September etwa machte die Bafin auf einen Identitätsdiebstahl zu Lasten der NFS Netfonds Financial Service GmbH aufmerksam. Die Behörde stellte klar, dass diese zur Netfonds-Gruppe gehörende Gesellschaft nicht Betreiberin der Website "nfsnetfonds.de" ist. Die "unbekannten Betreiber" der Website "nfsnetfonds.de" besäßen keine Erlaubnis zum Betreiben von Bankgeschäften oder Erbringen von Finanzdienstleistungen nach dem KWG, teilte die Aufsicht mit. Sie verfügten ebenfalls nicht über eine Erlaubnis zum Erbringen von Wertpapierdienstleistungen und -nebenleistungen nach dem WpIG.

Schon verschwunden
Die angebotenen unerlaubten Geschäfte seien mit der Veröffentlichung durch die Finanzaufsicht zum Teil schon vom Markt verschwunden, so die "Börsen-Zeitung". Die Seite "nfsnetfonds.de" etwa lässt sich inzwischen nicht mehr ansteuern. (am)