Renald Metoja, der Insolvenzverwalter von PIM Gold, greift zu ungewöhnlichen Mitteln, um die Ansprüche der Gläubiger des Goldhändlers erfüllen zu können. Wie das "Manager-Magazin" berichtet, hat der Jurist einen Privatdetektiv engagiert. Dieser soll Gerüchten nachgehen, dass auch Mitarbeiter des ehemals im südhessischen Heusenstamm ansässigen Unternehmens Gold in der eigenen Tasche haben verschwinden lassen. Metoja selber hat laut dem Magazin die Aufarbeitung der Vorgänge mit den Worten "Es ist kein klassisches Insolvenzverfahren" kommentiert.

Seit dem vergangenen Dezember müssen sich die beiden Hauptverantwortlichen von PIM Gold vor dem Landgericht Darmstadt verantworten – ein Urteil ist noch nicht in Sicht. Die Anklage wirft ihnen "gewerbsmäßigen Betrug" vor: Zwischen 2016 und September 2019 haben sie unter anderem sogenannte "Bonus-Gold-Verträge" abgeschlossen. Kunden wurde dabei angeboten, sich mit einem Investment am Altgoldhandel zu beteiligen und von einem "Gold-Recyclingkreislauf" zu profitieren. Allerdings sollen die beiden PIM-Verantwortlichen die Kundengelder nicht für Goldtransaktionen verwendet haben. Neu eingeworbene Kundengelder sollen auch dazu eingesetzt worden sein, um Altanleger auszuzahlen.

Sehr viel Gold fehlt
Im Rahmen dieses Modell sollte auch physisches Gold für die Kunden eingelagert werden. Die bei Hausdurchsuchungen gefundenen 270 Kilogramm Feingold und rund 180 Kilogramm Schmuck stellen aber nur einen Bruchteil der rund drei Tonnen dar, die laut den Büchern eigentlich vorhanden sein sollten. Bei den Sicherheitsmaßnahmen vor Ort und der Menge Gold, die dort gelegen haben soll, sei es durchaus möglich, dass Mitarbeiter gestohlen haben, wie das Manager-Magazin unter Berufung auf Metoja schreibt. (jb)