Die Arbeiten an der Verordnung über verpackte Anlage- und Versicherungsprodukte (Packaged Retail Investment and Insurance based Products – kurz: Priip) gehen weiter. Allerdings haben sich die Europäischen Finanzaufsichtsbehörden (ESAs) nicht auf einen gemeinsamen Vorschlag für die technischen Regulierungsstandards (RTS) einigen können, was die Ursache für die Verzögerung des Priip-Startes ist (FONDS professionell ONLINE berichtete).

Ihr Papier haben die ESAs bereits am 22. Dezember 2016 an die Kommission geschickt. Das geht aus einem Beitrag von Gero Gosslar, Leiter des Brüsseler Büros des Sachwerteverbands BSI, für den Newsletter "EU-Info", der sich verschiedene Verbände richtet,hervor.

Daher zeichne sich laut Gosslar ab, dass die Europäische Kommission ihren ursprünglichen Vorschlag, den sie zur Konsultation an die ESAs geschickt hatte, nur noch punktuell überarbeiten wird. Mit dem Erlass der Verordnung werde Anfang März 2017 gerechnet. Der Rat der Europäischen Union und das Europäische Parlament haben sodann formal erneut drei Monate Zeit, ihr Revokationsrecht auszuüben. Letztlich soll die Verordnung nach gegenwärtigem Stand Anfang 2018 in Kraft treten.

Ursprungsvorschlag bleibt letztlich bestehen
Die RTS legen fest, welche Angaben in den wesentlichen Anlagerinformationen (Key Investors Document, kurz: KID) für Fonds, Fondspolicen und Zertifikate künftig enthalten sein müssen und wie diese dargestellt werden sollen. Strittig sind offenbar vor allem die Vorschläge zur Berechnung der Performance-Szenarien der Produkte. Hier haben sich die Behörden immerhin darauf geeinigt, dass der ursprünglich vorgeschlagene Ansatz aus den im Frühjahr 2016 vorgelegten RTS weiterhin zu favorisieren sei.

Sollten nun – wie von der Kommission vorgeschlagen – neue Performance-Szenarien eingeführt werden, müssten dazu neue Methoden entwickelt werden. Die Behörden schlagen daher vor, dies dem Priip-Review zu überlassen, der bis zum 31. Dezember 2018 ansteht. (jb)