Ähnlich wie ihre Schwesterfirma, der Bauträger Signa Development Selection, schlägt auch die Signa Prime Selection und ihr Insolvenzverwalter eine Sanierung über einen Treuhänder vor, der den Verkauf der Immobilien und die Abwicklung überwachen soll. Sollte bei der Verwertung mehr übrig bleiben als für die gesetzlich geforderte Sanierungsquote von 30 Prozent nötig, würden weitere Zahlungen ebenfalls den Gläubigern zufallen. Das ist für Sanierungsverfahren ungewöhnlich, da in der Regel nach Zahlung der Quote die Restschuld gestrichen wird.

Die Gläubiger der Signa Prime haben unterdessen insgesamt 10,8 Milliarden Euro an Forderungen angemeldet. Anerkannt hat der Insolvenzverwalter davon bislang nur 3,1 Milliarden Euro.

Bei Konkurs droht Neun-Prozent-Quote
Am 18. März steht in Wien eine Gläubigerversammlung an, bei der eine Mehrheit – sowohl der Anzahl als auch der Forderungssumme nach – dem Sanierungsplan zustimmen muss. Für den Fall einer Ablehnung würde die Signa Prime in den Konkurs gehen. Der Insolvenzverwalter sieht in diesem Fall nur eine Quote von neun Prozent für die Gläubiger, da schneller und ungeordnet liquidiert werden müsste.

Die Verwertung der Immobilien der Signa Prime hat sich schon bislang als komplexe Aufgabe erwiesen. Das liegt zum einen an der verschachtelten Struktur des Signa-Konglomerats, die zu zahllosen unabhängig geführten Einzelinsolvenzen geführt hat. Zum anderen wurden gewissen Gläubigern Sicherheiten eingeräumt, die den Verkauf nun verkomplizieren.

Der über das Sanierungsverfahren mögliche geordnete Verkauf würde laut dem Insolvenzverwalter ermöglichen, von wieder steigenden Immobilienbewertungen zu profitieren. Laut den Berechnungen, die auch mit externen Experten vorgenommen wurden, sei eine Rückzahlungsquote von 23 bis 32 Prozent im Bereich des Möglichen. (mb/Bloomberg)