Die Sparkassen und Genossenschaftsbanken in Deutschland befürchten, dass ihre Institutssicherungssysteme vor dem Aus stehen, und schlagen Alarm. Dies berichtet die Nachrichtenagentur "Bloomberg". Der Ausschuss für Wirtschaft und Währung des Europäischen Parlaments (Econ-Ausschuss) beabsichtige, im Eilverfahren die Einlagensicherungssysteme der EU-Mitgliedsländer zu vergemeinschaften. 

Dabei sollten die nationalen Institutssicherungssysteme zwangsweise einbezogen werden, erklärten der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) sowie der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) am Donnerstag (11.4.) in einer gemeinsamen Mitteilung. Sie forderten, die Institutssicherungssysteme unangetastet zu lassen.

Versprechen für den Ernstfall
Diese Systeme funktionieren anders als die Einlagensicherung der Privatbanken. Ebenso wie diese haben sie das Ziel, die Einlagen der Kunden im Insolvenzfall zu schützen. Der Unterschied besteht darin, dass die Institutssicherungssysteme von Sparkassen und Genossenschaftsbanken ein Versprechen der angeschlossenen Kreditinstitute vorsehen, sich im Krisenfall gegenseitig zu stützen. So soll es gar nicht erst zur Pleite eines Hauses kommen.

Es wäre ein herber Schlag, wenn die in Deutschland, aber auch in anderen europäischen Ländern bestehenden Institutssicherungssysteme in ihrer Funktion eingeschränkt würden, erklärte DSGV-Präsident Ulrich Reuter gegenüber "Bloomberg". Dezentral organisierte Einlagensicherungssysteme wirken nach Meinung des DSGV und des BVR präventiv und schützen die Einlagen der Kunden umfassend. (am/Bloomberg)