Die Europäische Union hat aktuell eine Überprüfung der Vermögensverwaltungsbranche eingeleitet. Im Fokus steht die Frage, inwieweit die Firmen die zahlreichen Vorschriften in Bezug auf Umwelt- und Sozialaspekte sowie gute Unternehmensführung einhalten. Eines der kürzlich verabschiedeten EU-Gesetze soll beispielsweise sicherstellen, dass Importen in die EU keine Abholzung von Wäldern vorausgeht. 

Laut Vicki Kalb, die von London aus für das ESG-Research der UBS zuständig ist, könnte KI bei genau diesem Gesetz für Investoren einen bedeutenden Unterschied machen. "Einer der wichtigsten Bereiche, die wir im Auge behalten müssen, ist die Veränderung der Landnutzung und insbesondere die geografische Kartierung", sagte sie jüngst während eines Webinars vor Journalisten. Die Entwaldung sei "jetzt ein sehr reales Risikothema aus der Sicht der Regulierung in der EU".

Beendigung der Entwaldung hat oberste Priorität
Abholzung und Waldschädigung sind für fast 15 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Ohne einen Stopp dieser Praxis ist das Ziel der Weltwirtschaft, Netto-Null-Emissionen zu erreichen, aussichtslos. Aber das kostet. Für die Beendigung der Entwaldung bis zum Ende dieses Jahrzehnts würden jährlich wahrscheinlich mehr als 116 Milliarden Euro anfallen. Dies geht aus einem Bericht hervor, der Anfang 2023 von der Energy Transitions Commission veröffentlicht wurde, zu deren Mitgliedern hochrangige Mitarbeiter von BP und Blackrock gehören.

Das Thema "Künstliche Intelligenz" gewinnt immer mehr an Bedeutung angesichts der wachsenden Nachfrage nach Analyse riesiger Datenmengen. "Während sich die Verfügbarkeit und Qualität von Umweltdaten in den letzten Jahren definitiv erheblich verbessert hat, wäre jede weitere Verbesserung bei der Erkennung von Problemen – so hoffen wir – ein notwendiger erster Schritt auf dem Weg zu einer Lösung", sagte Kalb. (mb/Bloomberg)