Die Bundesbürger stehen der von der Regierung geplanten Aktienrente überwiegend positiv gegenüber. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage der Initiative Minderheitsaktionäre in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut Forsa. Demnach befürworten 56 Prozent der Befragten die Einführung der Aktienrente, die das Umlageverfahren in der gesetzlichen Rentenversicherung durch eine Anlage am Kapitalmarkt erweitern soll. Je jünger die Umfrageteilnehmer sind, desto eher sprechen sie sich für dieses Projekt aus.

Für die zweite Auflage der Untersuchung zum Thema "Altersvorsorge und Aktienrente" hat Forsa im Auftrag der Initiative Minderheitsaktionäre im Juli dieses Jahres 1.002 Bundesbürger im Alter zwischen 18 und 70 Jahren befragt. Mit 83 Prozent ist die große Mehrheit der Umfrageteilnehmer der Ansicht, dass das Rentenniveau sinken und es zu einer Versorgungslücke kommen wird. 2021 hatten 86 Prozent diese Meinung geäußert. 

Aktien spielen untergeordnete Rolle 
Die unter den Befragten am meisten genutzten Instrumente für die private Altersvorsorge sind unverändert Versicherungsprodukte (37 %; 2021: 41 %) sowie die Riester-Rente (28 %; 2021: 28 %). Die Vorsorge durch Aktien spielt immer noch eine untergeordnete Rolle. Nur 19 Prozent der Teilnehmer gaben an, Aktien zu besitzen, im Vorjahr waren es 17 Prozent. Eine wachsende Mehrheit der Befragten (55 %; 2021: 51 %) hält jedoch generell Aktien, Aktienfonds und ETFs für eine geeignete Möglichkeit zur Altersabsicherung.

Die gestiegenen Lebenshaltungskosten stellen für viele deutsche Haushalte eine große Herausforderung dar. Rund ein Sechstel (16 %) der Befragten gibt an, aufgrund der aktuellen Inflation derzeit weniger für die Altersvorsorge zurückzulegen als noch vor einem Jahr. Der erhebliche Kaufkraftverlust bedeutet zudem ein Schrumpfen der Ersparnisse für das Alter. Ein wesentlicher Teil (42 %) der Befragten sieht in Aktien ein geeignetes Mittel, die eigenen Ersparnisse für die Altersvorsorge vor den Wertverlusten durch die Inflation zu schützen. (am)