Pünktlich zum Norddeutschen Versicherungstag in der Handelskammer Hamburg haben die sechs Branchenverbände AfW Bundesverband Finanzdienstleistung, Bundesverband Deutscher Versicherungsmakler (BDVM), Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK), Bundesverband der Assekuranzführungskräfte (VGA), Hanseatische Versicherungsbörse und Votum die "Hamburger Erklärung" unterschrieben. Dies teilt Votum mit. 

In dem unterzeichneten Dokument positionieren sich die Verbände gemeinsam für Bürokratieabbau in der Branche, für Nachhaltigkeit, für eine qualifizierte Beratung und eine EU-Kleinanlegerstrategie ohne unnötige Hürden für den Versicherungsvertrieb. Die unterzeichnete Erklärung wurde am Donnerstag (16.5.) dem Hamburger Finanzsenator Andreas Dressel auf dem Norddeutschen Versicherungstag 2024 persönlich überreicht.

Nur bei echtem Bedarf weiter regulieren
Die Regulierungsflut habe die Vermittler in jüngster Vergangenheit vor große Herausforderungen gestellt, heißt es in der "Hamburger Erklärung". "Wir fordern, dass neue Regulierungen erst dann angegangen werden, wenn sich verlässlich nachweisen lässt, dass hierfür Bedarf besteht", schreiben die Unterzeichner. 

In Sachen Nachhaltigkeit seien auf europäischer Ebene derzeit zahlreiche Bemühungen zu erkennen, die in ihrer Komplexität aber selbst "Gutgewillte oft überfordern", konstatieren die Verbände. Für eine Akzeptanz sowohl in der Vermittlerschaft als auch bei den Verbrauchern fordern sie daher klare Leitlinien ohne Detailverliebtheit und ohne zusätzliche bürokratische Hemmnisse. 

Verzicht ist keine Lösung
Vor allem aber machen sich die Verbände für einen Vertrieb mit Beratung stark. "Wir begrüßen die Untersuchung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, die Missstände einiger Versicherer beim Onlinevertrieb analysiert und publiziert hat. Ein Beratungsverzicht darf nicht Voraussetzung für einen Vertragsabschluss sein", schreiben sie in ihrer Erklärung.
Erwartungsgemäß fehlt auch eine Forderung hinsichtlich der EU-Kleinanlegerstrategie nicht.

Die Verbände verlangen in der Erklärung "die ausdrückliche Klarstellung, dass der unabhängige Status des Versicherungsmaklers und der Versicherungsmaklerin auch weiterhin nicht von der Art und Weise der Vergütung betroffen ist", heißt es in dem Schriftstück. Zum Wohle der mündigen Verbraucher solle zwischen Provisions- und Honorarberatung weiterhin frei gewählt werden dürfen.

Vermittler als Partner anerkennen
"Die von den Versicherungsvermittlern mit Leidenschaft und Engagement übernommene Aufgabe, Bürger und Unternehmen in ihrer Daseins- und Zukunftsvorsorge zu beraten und im besten Sinne des Wortes 'abzusichern', ist von elementarer Bedeutung für unser Sozialwesen und unsere Wirtschaft", erklärt Martin Klein, geschäftsführender Vorstand des Votum-Verbands. Verantwortungsvolle Politik müsse daher die Versicherungsvermittler als wichtige Partner anerkennen. (am)