Eine weitere gute Nachricht für Sparer, nachdem die Bundesregierung vor rund einem Monat die Erhöhung des Sparer-Pauschbetrags für Einkünfte aus Kapitalvermögen von 801 auf 1.000 Euro für Alleinstehende und von 1.602 auf 2.000 Euro für Ehepaare anstieß: Die deutschen Banken wollen im nächsten Jahr die Freistellungsaufträge automatisch anpassen. Darauf weist die Aktion "Finanzwissen für alle" der im deutschen Fondsverband BVI organisierten Gesellschaften hin.

Um die technische Umsetzung einfach zu gestalten, werden Banken und Sparkassen laut BVI die vorliegenden Freistellungsaufträge einfach prozentual erhöhen – um jeweils knapp 25 Prozent, so viel wie die Regierung den Pauschbetrag insgesamt angehoben hat. Habe ein Sparer beispielsweise einen Auftrag von 500 Euro dem Kreditinstitut A und 301 Euro dem Kreditinstitut B erteilt, dann wird automatisch das Kreditinstitut A den Auftrag auf 624,22 Euro erhöhen und das Kreditinstitut B auf 375,78 Euro. Der Anleger kann die neue Höhe des Sparer-Pauschbetrags ab dem 1. Januar 2023 auch anders aufteilen und seine Freistellungsaufträge entsprechend anpassen.

"Mehr Netto vom Brutto"
Der Sparer-Pauschbetrag ist ein Freibetrag bei der Einkommensteuer. Bis zu dieser Summe bleiben Kapitalerträge wie Zinsen oder Dividenden steuerfrei. Damit sich Sparen wieder mehr lohnt, wollte Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) den Pauschbetrag anheben. "Wer Geld anspart oder in Aktien anlegt, soll endlich mehr Netto vom Brutto behalten dürfen", erklärte er im August. Es ist die erste Anhebung seit 22 Jahren. Seitdem ist der Pauschbetrag in mehreren Schritten gesunken, seit 2007 verharrt er auf demselben Niveau. (jb)