2014 war für die europäische Fondsindustrie ein Rekordjahr – 2015 erfolgte eine etwas unsanftere Landung. Das geht aus der letztjährigen Absatzstatistik von Morningstar für den europäischen Markt hervor. Im Vorjahr flossen unter dem Strich 371 Milliarden Euro in alle Fondskategorien (ohne ETFs), 2014 waren es allerdings noch 401 Milliarden Euro gewesen, wie die Fondsanalysten melden. Auf eine Kategorie konnten sich die Gesellschaften aber in beiden Jahren verlassen: Mischfonds.

Anleger erwarben im Jahresverlauf 2015 Anteile an den Fonds, die sowohl in Aktien wie auch in Anleihen gehen, im neuen Rekordumfang von knapp 148 Milliarden Euro. Damit stehen sie weit vor der zweitbeliebtesten Kategorie, den alternativen Fonds. Diese vereinten insgesamt rund 78 Milliarden Euro an Neugeldern auf sich. Die Fondsanalysten betonen, dass Misch- und alternative Fonds die einzigen Produktkategorien gewesen seien, die auch in den sehr volatilen Monaten August und September Mittelzuflüsse verzeichneten.

Erst auf den Plätzen drei und vier finden sich Renten- und Aktienfonds mit Zuflüssen von 27 Milliarden Euro beziehungsweise knapp 18 Milliarden Euro wieder. Aber auch die Manager von Geldmarktfonds können zufrieden sein:  Anleger investierten 87,6 Milliarden Euro in ihre Produkte.

1454509427.jpgQuelle: Morningstar

Unter den einzelnen Fondsgesellschaften konnte Blackrock mit knapp 23,5 Milliarden Euro die höchsten Zuflüsse auf sich vereinen. Mit knapp 20 Milliarden Euro folgt die italienische Eurizon Capital, gefolgt von der skandinavischen Nordea Asset Management. Auf den Plätzen vier und fünf finden sich dann schon zwei deutsche Gesellschaften wieder: Allianz Global Investors (11,3 Mrd. Euro) und Union Investment (10,8 Mrd. Euro). Und auf dem siebten Platz landet mit 10,5 Milliarden Euro zudem die Deutsche Asset Management.

Morningstar betont in seiner Analyse, dass sich Blackrocks Zuflüsse auf mehrere  Assetklassen verteilen, während der Erfolg von Eurizon Capital, dem Fondsarm der italienischen Intesa Sanpaola Bank, hauptsächlich auf den Laufzeiten-Mischfonds beruht.

"Jahr zum Vergessen"
Dagegen war 2015 für Franklin Templeton, M&G und Aberdeen ein "Jahr zum Vergessen", so Morningstar.  Franklin Templeton musste insgesamt 12,4 Milliarden Euro an Abflüssen aus dem Templeton Global Bond and Templeton Global Total Return hinnehmen; insgesamt betrugen die Abflüsse des Asset Managers 21,4 Millarden Euro. Das Minus von 16,5 Milliarden Euro bei M&G beruht nach Angaben von Morningstar hauptsächlich auf den 9,7 Milliarden Euro, die Anleger europaweit aus dem Flaggschiff M&G Optimal Income abgezogen hatten. Und Aberdeen hatte Probleme, Anleger in seinen Emerging-Markets- sowie Asien-Aktienfonds zu halten. Insgesamt summierten sich die Abflüsse der Gesellschaft auf 13,9 Milliarden Euro. (jb)