Inflation, Zinswende und eine Reihe weiterer besorgniserregender Entwicklungen stellen die Sachwertebranche vor enorme Herausforderungen. Große, seit Jahrzehnten am Markt etablierte Projektentwickler und Bauträger sind in den vergangenen Wochen in die Insolvenz gegangen. Auch die, die noch einen Puffer haben, leiden darunter, dass Bautätigkeiten komplett eingebrochen sind.

"Da wird noch mehr kommen", prophezeite Professor Steffen Sebastian in seiner Auftaktrede zum Investmentforum. Der Inhaber des Lehrstuhls für Immobilienfinanzierung an der Universität Regensburg ist jedoch kein Schwarzmaler und rät, cool zu bleiben, wenn auch nicht zu cool: "In der Ruhe liegt die Kraft, und Panik ist ein schlechter Ratgeber."

Mit reinem Zweckoptimismus ist keinem geholfen
Allerdings warnt er auch vor zu großem Zweckoptimismus, der glauben machen möchte, dass der Spuk in ein bis zwei Jahren vorbei und danach alles wieder wie vorher sei. Nach einer Analyse vergangener Immobilienzyklen gelangte Sebastian zur Erkenntnis, dass der Wechsel von Phasen des Abschwungs und Phasen anschließenden Aufschwungs immer länger dauert. Der dritte und jüngste Zyklus, in dem auf eine Abschwungs- eine Aufschwungsphase folgte, dauerte in seiner Darstellung von 1995 bis 2021.

Doch selbst in den Jahren der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise 2007 bis 2010, betont Sebastian, ließ sich mit Immobilien gutes Geld verdienen. Es komme eben darauf an, wie es gemacht wird. Das gab er den auf seine Keynote folgenden 18 Workshops mit auf den Weg. Dort wurden Produkt- und Investmentstrategien vorgestellt und einer kritischen Diskussion ausgesetzt.

Das Veranstaltungsformat, bei dem nicht die Präsentation von Produkten, sondern die kontroverse Auseinandersetzung mit ihnen im Vordergrund steht, hat sich als Branchenevent fest etabliert. (tw)