Die Regulierung der Vermittler von Wohnimmobilienkrediten kommt mit großen Schritten voran. Zum 1. Juli dieses Jahres hatten bundesweit 1.379 Vermittler eine Erlaubnis gemäß des neuen Paragrafen 34i der Gewerbeordnung (GewO). Das geht aus Zahlen hervor, die der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) in dem von ihm geführten Vermittlerregister veröffentlicht hat.

Der im März dieses Jahres eingeführte Paragraf 34i GewO hat das Berufsbild des Immobiliardarlehensvermittlers geschaffen. Vorher benötigten Finanzberater, die Hauskredite vermitteln, eine Zulassung nach Paragraf 34c GewO. Die neuen Regeln verlangen unter anderem einen Sachkundenachweis und eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung, was früher nicht nötig war. Bis März kommenden Jahres dürfen Vermittler noch mit ihrer alten Erlaubnis arbeiten, dann endet die Übergangsfrist. Schätzungen zufolge wollen insgesamt etwa 25.000 Berater eine 34i-Erlaubnis beantragen.

Unklare Zuständigkeit in einigen Bundesländern
Der DIHK hat die Vermittlerzahlen auch nach Bundesländern aufgeschlüsselt. Daran zeigt sich, dass das Zulassungsverfahren in eigenen Ländern offensichtlich schon problemlos läuft, während die Behörden in anderen Regionen später starteten. In manchen Ländern war lange Zeit unklar, ob die Industrie- und Handelskammern oder die Gewerbeämter für die Zulassung zuständig sind. So hatten am 1. Juli in Bayern und Baden-Württemberg schon mehr als 300 Vermittler ihre 34i-Erlaubnis erhalten, im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen dagegen erst 20 (siehe Grafik).

Die Zahl der Finanzanlagenvermittler (Paragraf 34f GewO) ist im zweiten Quartal dieses Jahres um 229 auf 36.949 gestiegen. Die meisten von ihnen arbeiten in Bayern, gefolgt von Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg (siehe Grafik unten). Mit Blick auf die Honorar-Finanzanlagenberater (Paragraf 34h GewO) sieht das Ergebnis ähnlich aus. Bundesweit hat sich die Zahl der gewerblichen Honorarberater im zweiten Quartal nicht verändert – es sind nach wie vor nur 121.

Zahl der Versicherungsvermittler schrumpft
Deutlich abgenommen hat dagegen die Zahl der Versicherungsvermittler – und zwar um 784 auf 230.528. Wie schon in den Vorquartalen schrumpft insbesondere die Zahl der gebundenen Versicherungsvertreter, während das Lager der Makler weiterhin Zulauf hat. Wie sich die Vermittlerzahlen langfristig entwickelt haben, dokumentiert FONDS professionell ONLINE in der Grafikstrecke oben – einfach weiterklicken! (bm)