Der europäische Aktienmarkt hat im ersten Quartal von der Liquiditätsschwemme der EZB profitieren können und neue Höchststände erreicht. Eine Korrekturbewegung scheint nun nicht nur überfällig, sondern wird von manchen Investoren sogar herbeigesehnt, meint Michael Rampler, Leiter Investment-Service und Handel im Bankhaus Spängler.

Die Salzburger Privatbank sieht Europa im konjunkturellen Aufwind. In einem aktuellen Kapitalmarktausblick verweisen die Experten auf die spürbaren Auswirkungen der expansiven Geldpolitik, die von der EZB wohl noch lange weiterbetrieben wird. "Das Anleihen-Ankaufprogramm der EZB treibt auch den Aktienmarkt an. Darüber hinaus schwächt es den Euro", erklärt Rampler. Darüber hinaus seien auch die niedrigen Erdölpreise nach wie vor konjunkturbelebend.

Auf der anderen Seite werde die Finanzmärkte im Moment so stark wie noch nie von der Geldpolitik der Notenbank geprägt, und je länger das Niedrigzinsumfeld andauere, desto stärker würden sich auch die Märkte von den fundamentalen Bewertungen entfernen, und umso höher sei die Gefahr einer Blasenbildung. "Die EZB ist sich dieser Risiken bewusst, sieht jedoch derzeit noch keine Fehlallokationen an den Märkten", so Rampler.

Plädoyer für aktives Risikomanagement
Obwohl sich Investoren laut Bankhaus Spängler besser auf eine Korrekturbewegung einstellen sollten, schienen die Rahmenbedingungen weiterhin positiv und die Bewertungsniveaus nicht noch nicht ausgereizt. Fazit: "Ohne einen exogenen Schock sollte der langfristige Aufwärtstrend aber intakt bleiben. Wir raten dennoch zu einem aktiven Risikomanagement und einer breiten Diversifikation." (dw)