Die hohen Anforderungen durch Solvency II bereiten Versicherungsunternehmen massive Kopfzerbrechen. Von 56 deutschen Assekuranz-Führungskräften, die Axa Investment Managers (Axa IM) befragen ließ, gaben 71 Prozent an, dass die Umsetzung der europäischen Versicherungsrichtlinie und nicht etwa das Niedrigzinsumfeld ihre größte Herausforderung ist. Dies folgt mit 61 Prozent erst auf Platz zwei.

Was für Versicherer ein Problem ist, könnte sich für die Fondsbranche aber als willkommener Wachstumstreiber entpuppen: Der größte Teil der Versicherer (72%) plant als Folge von Solvency II, Teile des Asset Managements an externe Anbieter auszulagern. Unter den kleineren Versicherungsunternehmen sind es sogar 80 Prozent. Dies schreibt Axa IM in einer Pressemitteilung.

Hohe Ansprüche an externe Anbieter, aber…
Gleichzeitig haben die Versicherer sehr hohe Erwartungen an die Fondsmanager. Vor allem beim Reporting und der Transparenz: 83 Prozent der Befragten legen Wert auf eine sehr detaillierte Berichterstattung, um nachvollziehen zu können, ob die Kundengelder richtlinienkonform angelegt wurden. 2012 waren nur 38 Prozent der Versicherungsunternehmen so penibel. "Offenbar ist vielen Experten erst jetzt klar geworden, welche Datenfülle und Detailtiefe unter Solvency II verlangt wird", so Christina Böck, Head Solution Strategists Central Europe bei Axa IM. "Damit wird die Reporting-Expertise künftig für Asset Manager, die im Geschäft mit Versicherungen konkurrenzfähig bleiben wollen, zur Schlüsselkompetenz."

…zugleich Zweifel an deren Kompetenz
Besonders kritisch ist der Studie zufolge in diesem Zusammenhang die Fähigkeit von Asset Managern, die benötigten Daten fristgerecht zu liefern. Lediglich 42 Prozent der Befragten stimmen überwiegend oder voll und ganz der Aussage zu, dass ihr gegenwärtig wichtigster Asset Manager dazu in der Lage sei. Demgegenüber sind die meisten Assekuranz-Entscheider davon überzeugt, dass ihr Asset Manager insgesamt gut auf Solvency II vorbereitet (91%) sowie in der Lage (76%) und willens (73%) ist, die benötigten Daten bereitzustellen und weiterzugeben. (jb)