Bausparer haben künftig keine Möglichkeit mehr, bis zu 50 Prozent der Provisionen für einen abgeschlossenen Bausparvertrag erstattet zu bekommen. Die FMH-Finanzberatung hat ihren Onlinevergleichsrechner für Bausparverträge abgeschaltet, über den dieser Provisionsrabatt möglich war. Als Begründung gab das Frankfurter Unternehmen an, dass Bausparkassen sich quergestellt hätten.

Die FMH-Finanzberatung machte im vergangenen Jahr Schlagzeilen, weil sie mit einer Anfrage bei der Finanzaufsicht Bafin einen Prozess in Gang gesetzt hatte, der im Dezember 2014 zur faktischen Aufhebung des Provisionsabgabeverbotes bei Bausparverträgen führte (FONDS professionell ONLINE berichtete). Die Bafin hatte dem Geschäftsmodell der FMH zugestimmt, die Kunden 50 Prozent der Provisionen zurückzahlte. Die Provision beträgt meist 1,0 bis 1,6 Prozent der Bausparsumme. FMH argumentierte, der Kunde sei durch den selbstständigen Vergleich der Tarife letztlich sein eigener Berater.

Spende statt Provisionsrabatt
Den Bausparkassen gefiel das offenbar überhaupt nicht, sodass sie die Kooperation mit der FMH verweigerten. Auf der FMH-Webseite lässt Unternehmensgründer Max Herbst seinem Frust freien Lauf: "Von Vertragsklauseln, in denen Vertretern die Provisionsweitergabe generell untersagt wurde. Über Boykottierungen wie die von der Alte Leipziger Bausparkasse, die sich weigerte, Bausparverträge unserer Kooperationspartner anzunehmen, solange sie mit uns zusammenarbeiteten. Bis zur Wüstenrot Bausparkasse, die sowohl uns als auch einem unserer Partner untersagte, das Logo der Bausparkasse und schließlich gar das Wort Wüstenrot zu verwenden."

Der Betreiber des Onlinevergleichsrechners hatte nach eigenen Angaben sogar das Modell geändert und die Provisionen nicht mehr weitergeleitet. Stattdessen habe der Bausparkunde von FMH "ein kleines Dankeschön von maximal 150 Euro, sowie eine Spende an eine gemeinnützige Organisation in gleicher Höhe" erhalten. (jb)