Deutsche Sparer sind mit sich und der Welt im Reinen. Obwohl auf Sicherheit bedachte Klassiker wie Tages- oder Festgeld schon seit geraumer Zeit kaum noch etwas abwerfen, ist gut jeder zweite Anleger mit der Wertentwicklung seiner Anlage in diesem Jahr zufrieden.

Das ist das zentrale Ergebnis der aktuellen Umfrage des Bankenverbandes zur Geldanlage, die von der GfK Nürnberg im Dezember 2015 erhoben und repräsentativ für die Wohnbevölkerung in Deutschland ist. "Die Zufriedenheit der Anleger hat im Vergleich zum Vorjahr sogar etwas zugenommen, was vor dem Hintergrund der extrem niedrigen Zinsen überraschend ist", stellte Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, bei der Vorstellung der aktuellen Umfrageergebnisse fest.

Fonds in der Beliebtheit auf Platz drei
Der Status Quo genügt bundesrepublikanischen Renditesuchern offenbar. Denn die Bereitschaft, überhaupt Geld anzulegen oder die Sparraten zu erhöhen, hat spürbar abgenommen: Nur noch 48 Prozent der Deutschen haben 2015 Geld angelegt gegenüber 57 Prozent im Vorjahr. Besonders stark zurückgegangen ist die Zahl der Geldanleger in der mittleren Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen sowie bei den Senioren.

Vom Verhalten her bleiben sich die Deutschen treu und risikoscheu: „Anleger entscheiden sich überwiegend für konservative Anlageprodukte, die in der aktuellen Niedrigzinsphase aber wenig bis gar keine Rendite bringen", so Kemmer. Immerhin: Neben den traditionell beliebten Anlageformen wie dem klassischen Sparbuch (31 Prozent aller Nennungen) und Tagesgeld (24 %) werden Fondsanteile nun mit 21 Prozent am dritthäufigsten als bevorzugte Geldanlagevariante genannt.

Risiko? Nein, danke!
Mehr wagen deutsche Durchschnittsanleger aber nicht. Auf ihrem Wunschzettel für das neue Jahr stehen Immobilien zwar ganz oben: 37 Prozent der Anleger würden 2016 eine Immobilienanlage bevorzugen, wenn ihnen die dafür nötigen Finanzmittel zur Verfügung stünden. Doch schon an zweiter Stelle folgen erneut Tages- und Festgelder (mit jeweils 28 Prozent). Die Einrichtung eines  Sparplans, etwa auf Fondsbasis, rangiert nur auf Platz drei der Anleger-Wunschliste.

"Die deutschen Anleger sind trotz Niedrigzinsphase und dementsprechend magerer Renditen nicht bereit, ein höheres Risiko einzugehen", so das Fazit von Kemmer. Eher treffe das Gegenteil zu: "Der Anteil der Anleger, die jegliches Risiko bei der Geldanlage ablehnen, hat im Vergleich zum Vorjahr zugenommen." Sieben von zehn Befragten können sich laut Umfrage überhaupt nicht vorstellen, bei künftigen Geldanlagen ein Risiko einzugehen. Im vergangenen Jahr waren es sechs von zehn. (ps)