In die Diskussion um eine europäische Finanztransaktionssteuer ist Bewegung gekommen. Die elf Euro-Länder, die eine solche Steuer einführen wollen, haben sich auf ein gemeinsames Modell geeinigt. Eine Arbeitsgruppe soll bis zur Sitzung der EU-Finanzminister im Oktober die Details ausarbeiten. Die Börse Stuttgart fordert, bei der Steuer Ausnahmen für Privatanleger zu machen: "Privatanleger haben die Finanzkrise nicht verursacht – im Gegenteil, sie zahlen bereits üppig für die Krisenbewältigung. Zudem entrichten sie Kapitalertragssteuer und investieren aus bereits versteuertem Arbeitseinkommen", so Geschäftsführer Christoph Boschan von dem Bussche.

Um die Funktionsfähigkeit der Kapitalmärkte sicherzustellen, müsse man darüber hinaus eine Ausnahme für Liquiditätsspender etablieren. "Börsliche Geschäfte, die einzig dem Zweck dienen, notwendige Liquidität zu spenden, dürfen nicht besteuert werden", sagt Boschan von dem Bussche. "Nur so lassen sich die Aktien kleinerer und mittlerer Unternehmen liquide handeln. Wer hier die Liquidität einschränkt, dreht dem regulierten Börsenmarkt das Wasser ab." Trockneten die Märkte aus, gehe das zu Lasten der Bürger in der EU, die Kapitalkosten dürften steigen. (fp)