Die großen offenen Immobilienfonds in Deutschland sind in ganz unterschiedlichem Umfang in Großbritannien engagiert – und deshalb auch nicht alle in gleichem Maße von möglichen Folgen des Brexit-Votums betroffen. Das zeigt eine Auswertung von FONDS professionell ONLINE. Zwei der acht ausgewerteten Fonds haben rund ein Fünftel des Anlegergeldes im Vereinigten Königreich investiert, bei vier liegt die Quote nur bei sechs Prozent oder darunter.

Einer möglichen Preiskorrektur am Londoner Immobilienmarkt sehen die Manager entspannt entgegen: Kein Anbieter rechnet damit, dass die Gutachter am nächsten Bewertungsstichtag die Verkehrswerte der Fondsimmobilien herabsetzen müssen. Meist verweisen sie auf die konservative Bewertung und langfristig laufende Mietverträge, die sichere Einnahmen versprechen.

In der Bilderstrecke oben finden Sie die Details zu den offenen Immobilienfonds Hausinvest, Grundbesitz Europa, Grundbesitz Global, Uni Immo Europa, Uni Immo Global, Deka-Immobilien Europa, Deka-Immobilien Global und Westinvest Interselect– einfach durchklicken!

Fremdwährungen werden abgesichert
Bleibt die Frage, welche Folgen der Einbruch des britischen Pfunds auf die Fondskurse hat. Keine großen, versichern die Gesellschaften unisono. "Fremdwährungsinvestments sind nahezu vollständig währungsgesichert", sagt Deka-Immobilien-Geschäftsführer Torsten Knapmeyer. "Mögliche Auswirkungen auf die Wechselkurse schlagen sich somit unwesentlich auf die Fondsperformance nieder."

Union Investment sichert in der Regel 98 bis 99 Prozent der Pfund-Investments ab. Vor dem Brexit-Referendum wurde diese Quote auf 100 Prozent angehoben. "Die Pfund-Abwertung hatte keine nachteiligen Effekte für die Fonds", so ein Sprecher der Investmentgesellschaft.

Mario Schüttauf, der für Commerz Real den Hausinvest managt, kann der Pfund-Abwertung sogar etwas Gutes abgewinnen, beispielsweise mit Blick auf die Shopping-Center in Belfast oder London. "Es wird nämlich wieder attraktiver, in Großbritannien einzukaufen, beispielsweise für die Menschen aus Dublin dann in Belfast und aus anderen europäischen Ländern in London. Shopping-Tourismus nach Großbritannien wird wieder ein Thema werden." (bm)