Crowdinvesting: Plattformen bahnen sich Wege zu klassischen Vertrieben
Crowdinvestments liegen voll im Trend, werden wegen publik gewordener Verluste aber auch kritisiert. Die Branche will besser werden und mit dem klassischen Vertrieb zusammenarbeiten. FONDS professionell hat sich die angebotenen Konditionen angesehen.
Der Hype um das Thema Crowdfunding bekommt Dellen. Die junge Branche bekam vor kurzem einen Spiegel vorgehalten: Die Düsseldorfer Unternehmensberatung Barkow Consulting rechnete vor, dass bei Crowdinvestments in Deutschland bis Mitte August rund acht Millionen Euro Anlegerkapital verloren gingen. Markant an der Statistik ist, dass allein im zweiten Quartal dieses Jahres 3,5 Millionen Euro in den Sand gesetzt wurden. Diese beiden Zahlen rücken die Zurückhaltung, mit der klassische Finanzdienstleister das Thema Crowdinvestments bisher anfassen, in ein anderes Licht. Dabei gibt es Gelegenheiten, auf den Zug aufzuspringen. FONDS professionell hat für die soeben erschienene Printausgabe 3/2015 untersucht, welche Plattformen mit externen Vertrieben zusammenarbeiten.
Dazu hat FONDS professionell eine exklusive Übersicht zu Plattformen erstellt, die bereits mit Vertiebspartnern zusammenarbeiten beziehungsweise planen, dies zu tun. Die Aufstellung zeigt auch, dass die Konditionen stark voneinander abweichen und dass noch vieles im Fluss ist. Das gilt zum Beispiel für die Plattform Fundernation, die erst ab dem vierten Quartal mit Finanzdienstleistern kooperieren will. Bis dahin sollen die wichtigen Fragen, etwa zur Haftung und Vergütung, geklärt und das Beraterportal online sein.
Die Diskussion über die Anlegerverluste kommt für die Betreiber der Internetportale, über die natürlich auch erfolgreich Unternehmen finanziert werden, zur Unzeit. Man befürchtet, dass der deutsche Crowdfunding-Markt, dessen Wachstum ja gerade erst in Gang gesetzt wurde, gleich wieder aufgrund solcher Negativ-Storys ausgebremst wird. Selbstverständlich muss allen Beteiligten bewusst sein, dass die Finanzierung von Neugründungen und Jungunternehmen riskant ist. Wichtig ist, dass die Investoren die Risiken kennen und verstehen. In der Aufklärung spielen qualifizierte Berater auch im Internetzeitalter eine Schlüsselrolle. Im persönlichen Gespräch lassen sich Fragen individuell und effizient klären.
Den vollständigen Bericht mit der exklusiven Übersicht lesen Sie in der aktuellen Printausgabe 3/2015 von FONDS professionell.
Kommentare
Haftung
AntwortenBenn wieder ein Vertrieb eingeschaltet wird, trägt dieser wieder die Haftung für alle Fehler im Prospekt des Initiators von Crowdinvesting. Dann bleibt ja alles beim Alten.
info@prof-bockholt.de am 09.10.15 um 09:20Beim reinen Crowdinvesting trägt der Anleger das volle Risiko, die Haftung des Emittenten kann er sich er sich bekanntlich erst über einen langen Weg über alle Instanzen erkämpfen, falls noch Geld da ist. INFINUS lässt grüßen.
MfG Prof. H. Bockholt, Koblenz