Die Deutsche Asset & Wealth Management hat mit einer ungewöhnlichen Marketing-Aktion in Frankfurt auf die Folgen des Niedrigzinses hingewiesen: Der Fondsanbieter ließ am Mittwoch die Zahl 2.016.000.000.000 in 13, rund zwei Meter hohen Ziffern aus Eis auf dem Frankfurter Roßmarkt aufstellen – in Anspielung darauf, dass die Deutschen mehr als zwei Billionen Euro auf Sparbüchern, Giro-, Tages- und Festgeldkonten horten. Die gut zehn Meter lange und rund 7,5 Tonnen schwere Eisskulptur schmolz bei sommerlichen Temperaturen langsam dahin – genau wie der Wert des Geldvermögens der Bundesbürger.

Die Deutsche-Bank-Tochter startete die bereits länger geplante Aktion trotz des jüngsten Börseneinbruchs – auch auf die Gefahr hin, damit gehässige Schlagzeilen zu produzieren. Schließlich verloren die Aktienfonds der Deutschen AWM in den vergangenen Tagen deutlich mehr an Wert als das Geld der Deutschen auf dem Sparbuch. "Da wir nicht von einer Rezession der Weltwirtschaft ausgehen, sollten sich die derzeitigen Kurse als gute Einstiegsgelegenheiten herausstellen", sagte Asoka Wöhrmann, Chefanlagestratege der Deutschen AWM. Dagegen sei der Effekt, den das Niedrigzinsumfeld auf das Vermögen habe, langfristig nur schwer auszugleichen. Breit gestreute Substanzanlagen mit langem Investmenthorizont wie Aktien-, Immobilien- oder Mischfonds seien eine attraktive Alternative.

Plädoyer für Substanzwerte
Der Fondsanbieter verweist auf Berechnungen des Branchenverbands BVI, nach denen Anleger mit Sparplänen auf Deutschlandaktienfonds bei einem Anlagehorizont von 30 Jahren noch nie einen Verlust verzeichnen mussten. Wöhrmann: "Momentan kann ich es keinem verübeln, Liquidität zu halten. Auf lange Sicht sollten die Deutschen jedoch einen sehr viel größeren Anteil ihres Ersparten in Substanzwerten anlegen." (bm)