Viele Finanz-Startups setzen auf Robo-Advisors, schalten also digitale Berater zwischen Bank und Kunde. Das bereitet traditionellen Finanzberatern "aus Fleisch und Blut" zunehmend Sorgen. Sie müssen aber keine Angst haben, in absehbarer Zeit durch Algorithmen ersetzt zu werden, sagen die Analysten der Deutschen Bank. Erstens wird es immer Kunden geben, die den persönlichen Kontakt zum Berater vorziehen, vor allem in Krisenphasen. Zweitens sind die Möglichkeiten der Robo-Berater begrenzt.

Ein großer Vorteil der Beratung per Algorithmus sind die niedrigen Kosten. Ein Computer braucht weder Krankenversicherung noch Urlaub. Durch die geringen Gebühren wird die Partizipation am Kapitalmarkt auch für Kleinanleger interessant. Anbieter werben zudem damit, dass Robo-Advisors höhere Renditen erzielen als menschliche Berater. Das lässt sich bisher aus Mangel an Daten allerdings nicht bestätigen.

Querdenker gesucht
Trotz der Vorteile eignet sich Robo-Advisory nicht für Jeden. Investoren kommen aus unterschiedlichen Jurisdiktionen. Das können die derzeit verwendeten Algorithmen noch nicht abdecken, sagen die Deutsche-Bank-Research-Experten. Sie sind überzeugt: Beim derzeitigen Stand der Technik bleibt menschliches Handeln unverzichtbar – nicht zuletzt, um mit Erfahrung und der Fähigkeit, unkonventionell zu denken, mögliche Fehler im Algorithmus zu korrigieren. (fp)