Pimco, Standard Life Investments oder Invesco – schon viele Fondshäuser haben den Abgang von Starmanagern verkraften müssen. Die Anleger sind oftmals in Scharen den bekannten Köpfen hinterhergezogen, was das Volumen der Dickschiffe abschmelzen ließ. Den drohenden Abgang von Top-Managern vor Augen, dämmen Anbieter daher heutzutage gerne den Starkult ein. Sie betonen stattdessen, dass erfolgreiches Fondsmanagement eine Teamleistung sei – und stellen ihren Fondslenkern einen oder mehrere Co-Manager zur Seite.

Wissenschaftler haben nun untersucht, ob solche Teams ein Portfolio tatsächlich besser durch die Wirren der Märkte steuern als Einzelkämpfer. Die Untersuchung zeigt, dass Solisten deutlich besser abschneiden, berichtet die "Financial Times". Vereinfacht gesagt: Je mehr Köpfe eine Steuerungsgruppe umfasst, desto mehr hinken diese Fonds hinterher.

Am schlechtesten schneiden Fonds ab, bei denen mehrere Manager unabhängig voneinander ihren Teil eines Gesamtportfolios steuern. Einzelmanager schlagen diese Gruppe um 1,3 Prozentpunkte pro Jahr. Zweier-Teams hinken hinter Einzelmanagern um 0,41 Prozentpunkte pro Jahr hinterher.

Solisten wagen größere Wetten
"Unsere Untersuchung unterstützt die Idee, dass es Starmanager gibt", sagte Thomas Zhou, Wirtschaftsprofessor an der Universität von Alaska und Co-Autor der Studie, der "Financial Times". Die Forscher untersuchten die Wertentwicklung von 3.895 Publikumsfonds von 1990 bis 2012. Der Auswertung zufolge stellen Einzelkämpfer ein sehr viel konzentrierteres Portfolio zusammen. Solisten gehen größere Wetten ein. Teams hingegen neigen dazu, in der Gruppendiskussion ihre Überzeugungen zu verwischen.

Die Forscher kommen zwar auch zu dem Ergebnis, dass Solo-Fondmanager oft höhere Kosten produzieren als Teams. Dieser Vorteil wird jedoch von der besseren Performance mehr als aufgewogen. Professor Zhou gibt daher den Rat: "Wenn ein Manager einen Co an die Seite gestellt bekommt, sollte man den Fonds verkaufen." (ert)