Das verwaltete Vermögen von börsennotierten Indexprodukten (Exchange Traded Products oder ETP), die in Europa aufgelegt sind, ist im April wie erwartet auf über 500 Milliarden Dollar (446 Mrd. Euro) gestiegen. Weltweit betrugen die Nettomittelzuflüsse aber "nur" 6,5 Milliarden Dolllar (5,8 Mrd. Euro) – und damit weniger als in den Monaten zuvor. Dies sind die wichtigsten Ergebnisse des aktuellen Blackrock-ETP-Landscape-Report für April. Dennoch befinden sich die Nettomittelzuflüsse seit Januar weiter auf Rekordniveau, wie der Vermögensverwalter mitteillte.

Im Detail waren breit investierende bösennotierte Indexfonds (Exchange Traded Funds oder ETF) auf die Aktienmärkte der Industriestaaten mit Nettozuflüssen in Höhe von 10,4 Milliarden Dollar (9,2 Mrd. Euro) die beliebteste Produktkategorie im vergangenen Monat. Aber auch ETFs auf Aktienmärkte der Region Asien-Pazifik konnten unter dem Strich vier Milliarden Dollar (3,6 Mrd. Euro) frisches Kapital einsammeln – ETFs auf europäische Aktien immerhin 3,1 Milliarden Dollar (2,8 Mrd. Euro). Breit investierende Schwellenländer-Aktienprodukte verbuchten mit 2,5 Milliarden Dollar (2,2 Mrd. Euro) den höchsten Nettozufluss seit August 2014.

Investoren stoßen US-Aktien ab
Auf der Verliererseite fanden sich im April ETFs auf US-Aktien. Anleger zogen aus diesen per saldo 15,5 Milliarden Dollar (13,8 Mrd. Euro) ab. Auch ETPs auf Rohstoffe mussten Federn lassen: Per saldo flossen 700 Millionen Dollar (624 Mio. Euro) ab.

Dagegen verbuchten Anleihen-ETPs Zuflüsse in Höhe von 9,9 Milliarden Dollar (8,8 Mrd. Euro) – und damit 45,7 Milliarden Dollar (40,8 Mrd. Euro) seit Jahresbeginn. Vor allem ETPs auf Indices, die in Unternehmensanleihen mit einem Investment-Grade-Rating investieren waren seit Januar gefragt (+12,7 Mrd. Dollar bzw. 11,3 Mrd. Euro). In Staatsanleihen flossen dagegen "nur" 9,1 Milliarden Dollar (8,1 Mrd. Euro).

"ETP-Investoren haben zuletzt vor allem breit gestreute Produkte auf die Aktienmärkte der Industriestaaten bevorzugt", kommentierte Ursula Marchioni, Leiterin des ETP-Researches bei BlackRock, die Zahlen. "Aber Anleihenprodukte – speziell auf Unternehmensanleihen –  waren ebenfalls populär. Konjunkturdaten und die Aussagen der Zentralbanken beeinflussen in vielen Märkten das Verhalten der Investoren. So sind die Zuflüsse in breit anlegende Schwellenländeraktien-ETPs zumindest teilweise auf die vorsichtigen Aussagen der US-Notenbank Fed hinsichtlich eines Zinsanstieges zurückzuführen. Und die anhaltende Beliebtheit währungsgesicherter ETPs zeigt, dass Investoren ihre Anlagen vor der erhöhten Volatilität am Währungsmarkt schützen wollen." (jb)