Denn eins ist sicher: Die Rente. Damit hat Norbert Blüm in einer Kampagne der CDU 1986 plakativ geworben und damit wird der ehemalige Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung vermutlich auch noch lange in Erinnerung bleiben – erst recht, weil er nun offenbar von seinem einstigen "Versprechen" abgerückt ist. "Wenn das Rentenniveau weiter so sinkt wie in den letzten Jahren, dann kommt man in die Nähe der Sozialhilfe, was die Rentenversicherung nicht nur um ihren guten Ruf bringt, sondern auch um ihre soziale Sicherungsfunktion", sagte Blüm der "Saarbrücker Zeitung". 

Das Rentensystem stößt in seiner heutigen Form immer mehr an seine Grenzen. Kommende Generationen drohen durch den demografischen Wandel überproportional belastet zu werden, weswegen der Ruf nach Reformen lauter wird. Eine kürzlich veröffentlichte Studie der Gothaer zeigt, dass heute – 125 Jahre nach ihrer Einführung – kaum noch jemand an den Werbespruch des früheren Bundesarbeitsministers glaubt. 83 Prozent der Bürger halten die Rente demnach für nicht mehr sicher.

System "erledigt sich von selbst"
Dass auch Blüm nicht mehr daran glaubt, lässt sich an seinen Aussagen gegenüber der "Saarbrücker Zeitung" klar erkennen: "Wenn es weniger Beitragszahler wegen der demografischen Entwicklung gibt, dann müssen sie eben auch mehr bezahlen. Geschieht das nicht, gibt es keine anständige Rente." Und weiter: Ein System, aus dem man mit Beiträgen nicht mehr bekomme als jemand, der keine Beiträge gezahlt habe, "erledigt sich von selbst". (dw)

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