Die Staatsanwaltschaft Würzburg hat Anklage gegen fünf Führungskräfte der Finanzberatung Deltoton (vormals Frankonia) erhoben. Nach einem Bericht von "infranken.de" müssen sie sich – unter ihnen zwei ehemalige Weltklasse-Fechter – wegen Betrugs rechtfertigen. In der Klageschrift ist die Rede von einem Schaden in Höhe von 51 Millionen Euro. Betroffen seien Tausende von Kleinanlegern, die in ihre Altersvorsorge investieren wollten. Es gilt aber weiterhin die Unschuldsvermutung.

Die Staatsanwaltschaft äußerte sich bisher nicht zu Details der Anklageschrift, wie das Informationsportal weiter schreibt. Allerdings waren schon im Februar Details über den Geschäftsbetrieb bekannt geworden. Deltoton, bis 2007 Frankonia, wurde von Insidern schon seit langem wegen riskanter stiller Beteiligungen mit Skepsis beurteilt. Die Stiftung Warentest warnte schon seit 2001 vor den Produkten des Unternehmens, die statt Gewinne Verluste machen: 2011 lag das Minus laut "Handelsblatt" bei rund 150 Millionen Euro.

Insolvenzantrag im Februar
Zudem hat die Gesellschaft im Februar einen Insolvenzantrag gestellt. Damals war nach Medienberichten der Würzburger Rechtsanwalt Markus Schädler von der Bendel Insolvenzverwaltung zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt worden. Sein Mandat umfasst drei Firmen: Die Deltoton GmbH als Dachfirma, die angeschlossene CSA Beteiligungsfonds 4 GmbH & Co. KG und die CSA Beteiligungsfonds 5 GmbH & Co. KG.

Gegründet wurde die Gesellschaft von den beiden ehemaligen Weltklasse-Fechtern Elmar Borrmann und Thomas Gerull, die beide mit ihrem Namen die Gelder bei oftmals kleinen Anlegern einsammelten. Borrmann hatte sich aber schon 2009 von seinen Anteilen getrennt. Gerull, der auch seinen Zwillingsbruder Michael ins Boot holte, blieb im Unternehmen und sitzt seit Ende Dezember in Untersuchungshaft. Borrmann ist dagegen "infranken.de" zufolge nicht angeklagt und auf freiem Fuß. (jb)